Google experimentiert mit neuen Suchschnittstellen

Neue Sortieransichten sollen die Ergebnislisten übersichtlicher machen.

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Im Strudel der Microsoft-Yahoo-Übernahmeschlacht ging eine interessante Ankündigung nahezu unter, die für die Zukunft der Suchmaschinentechnologie durchaus relevant werden könnte: Marktführer Google arbeitet derzeit öffentlich an einer Personalisierung der Ergebnislisten, die seine Server bei der Eingabe von Suchbegriffen ausspucken. Teilnehmende Nutzer können dabei die jeweilige Ansicht ab sofort je nach Wunsch umschalten – statt nur eine Linkliste samt Bildern, Nachrichtenlinks oder YouTube-Videos zu erhalten, sind künftig mehrere zusätzliche Darstellungsweisen einblendbar. Dan Crow, der zuständige Produktmanager, sagte im Gespräch mit der Online-Ausgabe des Technologiemagazins Technology Review, dass das Experiment Google dabei helfen solle, die Suchschnittstelle für alle Nutzer zu verbessern.

Wer sich einen Google-Account für die neue, hausintern "alternative Ansichten" genannte Technik besorgt, bekommt künftig drei zusätzliche Darstellungsvarianten auf seiner Ergebnisseite aufgetischt: "Infoansicht", "Zeitleistenansicht" und "Kartenansicht". Sucht man dann etwa nach der Rockband Grateful Dead, erhält man zunächst alle Ergebnisse in einer Listenansicht, die der Google-Standardversion gleicht. Schaltet man auf den Kartenmodus um, kommen geografische Informationen hinzu – etwa der Herkunftsort der Band (San Francisco) oder ihr letzter Auftritt (New York). Ein Klick auf die Zeitleiste bringt zusätzlich ein Balkendiagramm auf den Bildschirm, das Daten, die mit den Künstlern zu tun hatten, über die letzten Jahre auflistet – beispielsweise wichtige Konzerte. Die Info-Ansicht ermöglicht wiederum das Filtern der Ergebnisliste nach Datum, Maßeinheiten, Orten und Bildern.

Noch ist unklar, ob die neue Technik auch Teil der Hauptsuche wird. Google geht hier laut Crow sehr vorsichtig vor, schließlich funktioniere das aktuelle Prinzip bereits gut. Neben den Experimenten im Rahmen der Online-"Google Labs" führt das Unternehmen derzeit auch Studien mit Benutzern durch, die die Filialen des Internet-Konzerns besuchen dürfen, um sich von den Schnittstellen-Forschern bei der Google-Nutzung über die Schulter sehen zu lassen.

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(bsc)