re:publica 2013: Datenzweifel, Porno und der Minirock des Internets

Das Beta-Programm für die Berliner Netz- und Bloggerkonferenz ist online, wonach die Besucher wieder ein weites Themenfeld zwischen Datenschutz und Informationsfreiheit, öffentlich-rechtlicher Grundversorgung sowie Roboter- und Trollforschung erwartet.

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Die re:publica 13, die in diesem Jahr vom 6. bis 8. Mai in der Station in Berlin-Kreuzberg stattfindet, wirft ihre Schatten voraus. Die Macher der IKonferenz haben das Beta-Programm veröffentlicht, wonach die Besucher wieder ein weites Themenfeld zwischen Datenschutz und Informationsfreiheit, öffentlich-rechtlicher Grundversorgung sowie Roboter- und Trollforschung erwartet. Im Blog der Veranstaltung wird als Vortragende etwa die MIT-Forscherin Kate Darling angekündigt, die dem digitalen Strukturwandel und eventuellen Bedrohungen der Unterhaltungsindustrie durch Filesharing und nutzergenerierte Inhalte anhand der früh im Netz aktiven Pornobranche nachzugehen verspricht.

Die britische Bloggerin Laurie Penny spricht über die Rolle von Frauen im lange von Männern dominierten Cyberspace. Ihr Motto lautet: "Die freie Meinung einer Frau ist der Minirock des Internets." Die Cyborg-Aktivisten Neil Harbisson und Moon Ribas wollen über den Mensch-Maschine-Komplex sinnieren. Zum Ausgleich darf der skeptische Blick des Politik- und Medienwissenschaftlers Evgeny Morozov auf "Big Data" und die Befreiungspotenziale von Netzwerken nicht fehlen. Der erklärte Feind jeglicher Technik-Gläubigkeit war bereits vor drei Jahren auf der re:publica dabei und hat dieses Mal sein neues Buch über die jüngsten Auswüchse der digitalen Welt im Gepäck.

Andere Vorträge, Workshops oder Diskussionsrunden sollen sich etwa einem besseren Leben für Geeks, Ausformungen offener Daten und Kultur, den Nachwehen des arabischen Frühlings in sozialen Medien, der Totalüberwachung des Reiseverkehrs oder des Surfverhaltens sowie dem Digitaldarwinismus widmen. Andere Experten wollen über Kriegserklärungen des Internetnachwuchses, Zensur im Netz, Abmahnanwälte und die Notwendigkeit eines "Aufschreis" in der "Gamerszene" reden. Netzpolitik-Blogger Markus Beckedahl, der dem Organisationsteam angehört, verweist auf das "Luxus-Problem", dass noch einige spannende Vorträge auf der Warteliste stünden und noch Platz dafür zu schaffen sei. Normale 3-Tages-Tickets sind für 150 Euro im Vorverkauf zu haben, die Business-VIP-Karte mit Vollverpflegung schlägt wieder mit 500 Euro zu Buche. (vbr)