Lord British's Rückkehr: Millionenziel bei Kickstarter erreicht

Computerspiele-Pionier Richard Garriott will es noch mal wissen: Für sein neues Projekt "Shroud of the Avatar" kehrt er zu seinen Rollenspielwurzeln zurück und knackt auf Kickstarter sein Millionenziel.

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Eine weitere Spielentwickler-Legende nutzt die Crowfunding-Plattform Kickstarter für ein Comeback: Richard "Lord British“ Garriott hat mit seinem Spiele-Projekt "Shroud of the Avatar" das Finanzierungsziel von einer Million US-Dollar erreicht. Mit dem geplanten Rollenspiel will Garriott wieder zurück zu seinen Wurzeln im Fantasy-Genre.

Verspricht seinen Fans ein "Rollenspiel neuer Generation": Richard Garriott alias "Lord British".

(Bild: Screenshot)

Zur Stunde hat das noch bis zum 7. April laufende Projekt 1.031.981 US-Dollar von fast 15.000 Unterstützern eingesammelt. Nichts weniger als ein Rollenspiel neuer Generation verspricht der Altmeister seinen Fans. So beklagt Garriott, dass die Computerrollenspiele zwar technisch enorme Qualitätssprünge gemacht hätten, vom Spielerischen her jedoch wenig vorankommen seien.

Ein Blick aufs noch unfertige Spiel.

(Bild: Screenshot)

"Shroud of the Avatar“ soll eine offene Spielwelt mit realistischen Details bieten – unter anderem sollen Spieler eigene Häuser besitzen können, Handwerkskünste ausüben und ähnliches. Garriott verspricht eine tiefgründige Handlung, die stark von Spielerentscheidungen geprägt sei. Dabei soll übrigens der populäre Fantasy-Autor Tracy Hickman federführend sein, der unter anderem mit dem zusammen mit Margaret Weis verfassten Dragonlance-Zyklus bekannt wurde. "Shroud of the Avatar“ soll sowohl einen Einzelspieler- wie einen Multiplayermodus haben. Derzeit ist nur von einer PC-Fassung die Rede.

Computerspiel-Pionier Richard Garriott wurde vor allem mit der von ihm entwickelten Rollenspiel-Reihe Ultima weltberühmt, deren Teile von 1981 bis 1999 erschienen und in vielerlei Hinsicht Maßstäbe für das Genre setzten. Seine eigene, 1983 gegründete Spielefirma Origin, von der auch Klassiker wie Wing Commander stammten, wurde 1992 von Electronic Arts übernommen. 2000 verließ Garriott Origin im Streit. Unter anderem entwickelte er danach mit seiner neuen Firma NCSoft Austin das Online-Rollenspiel Tabula Rasa und war in der Entwicklung von Social Games aktiv.

Auslöser des anhaltenden Kickstarter-Trends unter den Spiele-Entwicklern dürfte wohl vor allem der spektakuläre Erfolg von Tim Schafer gewesen sein, der im März 2012 über 3 Millionen US-Dollar für das Projekt eines klassischen Adventure-Spiels sammeln konnte. Ebenfalls wären hier Al Lowe mit seinem Larry-Remake aufzuführen oder der Wing-Commander-Macher Chris Roberts, der für ein neues Weltraumspiel über Kickstarter und seine eigene Homepage 8,4 Millionen US-Dollar reinholte. Ob die hohen Erwartungen der Fans durch die fertigen Spiele tatsächlich erfüllt werden, bleibt abzuwarten.

[UPDATE, 20.03.2012, 8:30]

Leider ist eine Stelle in der Meldung unklar formuliert: "Shroud of the Avatar" soll laut der Kickstarter-Seite für Windows, Mac und Linux erscheinen. (axk)