Oracle: Mixed Emotions

Oracles Umsatz mit Cloud-Angeboten und Software as a Service ist um mehr als 100 Prozent gewachsen. Insgesamt aber stagnierte das Geschäft, was die Börse gleich abstrafte.

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Im dritten Quartal seines Finanzjahres 2013 hat Oracle das Ergebnis des Vorjahreszeitraums praktisch wiederholt. Der Umsatz ist, gemessen in US-Dollar, geringfügig auf rund 9 Milliarden (6,94 Milliarden Euro) zurückgegangen, was auf widrige Wechselkursentwicklungen zurückzuführen ist. Die Betriebsausgaben sind trotz einer stark gewachsenen Belegschaft um zwei Prozent gesunken. Der Reingewinn wiederum ist geringfügig auf 2,5 Milliarden US-Dollar (1,94 Milliarden Euro) gestiegen. Da Oracle fleißig eigene Aktien zurückkauft, ist der Quartalsgewinn je Aktie um sechs Prozent höher ausgefallen.

Die Anleger waren trotzdem unzufrieden. Sie hatten Umsatzwachstum und einen leicht höheren Gewinn erwartet. War der Aktienkurs im regulären Handel bis auf 20 Cent an sein Zwölf-Jahres-Hoch herangekommen, rasselte er nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse am Mittwoch nach Börsenschluss um 7,2 Prozent nach unten.

In den drei Monaten bis inklusive Februar konnte Oracle den Umsatz mit Software etwas steigern. Diese Sparte brachte knapp drei Viertel des Gesamtumsatzes. "Im dritten Quartal ist alleine der Umsatz mit Software as a Service (SaaS) um mehr als 100 Prozent gewachsen, weil viele neue Kunden zu unseren Programmen in der Cloud greifen", sagte Oracle-Chef Larry Ellison.

Rückläufig war dafür das Geschäft mit Dienstleistungen sowie Hardware. Dabei dürften zahlreiche Kunden auf die neue Servergenerationen gewartet haben. Diesen Monat beginnt Oracle mit der Auslieferung des SPARC T5. Er soll der schnellste Prozessor der Welt für Datenbanken und Java Middleware sein. Der neue M5 Server ersetzt Suns alten M9000 und soll zehn Mal so schnell wie dieser sein.

Mit dem praktisch gleich gebliebenen Quartalsumsatz sind die Oracle-Manager gar nicht zufrieden. Sie hatten in den Regionen Asien, Pazifik und auf den amerikanischen Kontinenten insgesamt 4.000 zusätzliche Verkäufer eingestellt und sich davon deutlich mehr erwartet. Doch die neuen Rechner sollen im nächsten Finanzjahr für einen Schub im Hardwaregeschäft sorgen.

Im Übrigen sitzt Oracle auf mehr als 33 Milliarden US-Dollar in bar und kurzfristigen Geldanlagen. Darüber hinaus hat das Unternehmen gut 2 Milliarden US-Dollar zukünftiger Ausgaben vorausbezahlt. (jk)