Solarfirma Conergy sucht Wege in die Zukunft

Der Preisverfall für Solartechnik hat die Branche in eine Dauerkrise gestürzt. Viele Unternehmen wurden insolvent oder haben aufgegeben. Der Solarkonzern Conergy hält durch und will operativ bald wieder die Gewinnzone erreichen.

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  • dpa

Die Hamburger Solarfirma Conergy hat im vergangenen Jahr 473,5 Millionen Euro umgesetzt gegenüber 754 Millionen im Jahr 2011. Unterm Strich schrieb das Unternehmen laut Mitteilung 99 Millionen Euro in roten Zahlen. Im Vorjahr betrug der Verlust von 164 Millionen Euro. Für 2013 peilt das Unternehmen einen Umsatz zwischen 650 Millionen und 750 Millionen Euro an. Das operative Ergebnis (EBITDA), das nun bei minus 69 Millionen Euro lag, soll leicht positiv ausfallen.

"Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir vor allem Conergys internationales Großprojektgeschäft ausbauen und so unsere Absatzvolumina erheblich steigern", sagte Conergy-CEO Philip Comberg. "Mit unserem 32-Megawatt-Großauftrag in Thailand haben wir dazu im ersten Quartal den Grundstein gelegt. Wir sind mit dem bisherigen Geschäftsverlauf im Auftaktquartal zufrieden." Sein Unternehmen habe mit Partnern über Finanzierungs- und Zwischenfinanzierungsmöglichkeiten verhandelt. So will Conergy das Geschäft in Asien und in den USA steigern. "Auch neue Exportmärkte, beispielsweise in Osteuropa, gewinnen zunehmend an Bedeutung."

Die Preise für Solartechnik sind weiter rückläufig und der Trend hat sich im vierten Quartal des Jahres nochmals verschärft. Conergy spricht von einem Preisverfall von 40 Prozent. Zuletzt hatte der Technologiekonzern Bosch seinen Ausstieg aus dem Geschäftsfeld bekannt gegeben.

Conergy konzipiert und errichtet weltweit Solarprojekte. Das Unternehmen will sich auf den Bau großer Anlagen konzentrieren und hat dafür auch Aufträge erhalten, zum Beispiel über die Installation von mehr als 50 Megawatt Solarleistung in Thailand. Vorstandschef Philip Comberg wollte den Konzern eigentlich schon im vergangenen Jahr operativ wieder in die schwarzen Zahlen führen, konnte diese Ankündigung aber wegen hoher Aufwendungen für die Auflösung eines ungünstigen Liefervertrags nicht umsetzen. Diese Sonderbelastung fällt nun weg.

Das Solar-Unternehmen erwirtschaftet seinen Umsatz zu 73 Prozent im Ausland und rechnet weltweit mit einer wachsenden Nachfrage nach Solarenergieanlagen. Eine Hürde ist die Finanzierung von großen Solarkraftwerken. (mit Material der dpa) / (anw)