Gigabit-Licht-LAN in Reichweite

Forscher des Heinrich-Hertz-Instituts nutzen LED-Lampen nicht nur zur Beleuchtung, sondern auch zur Datenübertragung. Durch technische Verbesserungen konnten sie geschwindigkeitsmäßig zu schnellem WLAN aufschließen.

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Drahtlose Datenübertragung per Licht ist eine antike Technik. Um die Jahrtausendwende hatte die digitale Variante IrDA-FIR mit Infrarot-Leuchtdioden in PDAs und Notebooks 4 MBit/s erreicht. Erst vor vier Jahren wurde die Technik unter dem Namen Giga-IR bis 1000 MBit/s fortgeschrieben.

Mit neuen Sendermodulen des HHI lassen sich bis zu 3 GBit/s per sichtbarem Licht übertragen.

(Bild: HHI )

Nun verschiebt das Heinrich-Hertz-Institut die Geschwindigkeitsgrenze bei optischer drahtloser Datenübertragung (Visible Light Communication, VLC) weiter: Auf der übermorgen beginnenden Fachmesse Fiber Optics Expo zeigt das HHI Komponenten, um mittels LED-Lampen bis zu 3 GBit/s auf drei Lichtfarben zu übertragen. Die Beschleunigung erreichten die HHI-Forscher um Dr. Anagnostis Paraskevopoulos durch Vergrößern der Übertragungsbandbreite von 30 auf 180 MHz.

Ein WLAN-Ersatz wird VLC nur in besonderen Fällen werden, denn es reicht nicht durch Wände hindurch. Vielmehr stellt sich das HHI den Einsatz in Bereichen vor, wo die übliche Funktechnik etwa aus Sicherheitserwägungen nicht praktikabel sei, etwa in Operationssälen oder Flugzeugen. Auch bei der Car-to-X-Kommunikation könnte VLC Anwendung finden. (ea)