Maria schützt MySQL beim Stromausfall

Eine auf MyISAM basierende neue Storage-Engine soll Schäden an MySQL-Tabellen durch plötzlich ausfallende Server verhindern.

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Von
  • Christian Kirsch

Eine neue "Storage-Engine" namens Maria soll der freien MySQL-Datenbank zu mehr Robustheit verhelfen. Eine Preview stellen die Entwickler im Web bereit. Sie basiert auf dem Quellcode von MySQL 5.1. Ob und wann diese Storage-Engine in eine Produktionsversion der Datenbank aufgenommen wird, steht jedoch noch nicht fest.

Gegenüber der bislang vielfach genutzten MyISAM-Engine soll Maria eine höhere Ausfallsicherheit bringen. In einem Experiment von Giuseppe Maxia tolerierte Maria das abrupte Abschalten des MySQL-Servers im Verlauf einer längeren INSERT-Operation klaglos, während die MyISAM-Tabelle danach defekt war.

MySQL unterscheidet sich von anderen Datenbanksystemen dadurch, dass es zur Speicherung der Daten verschiedene "Engines" benutzen kann. Die älteste davon ist das transaktionsunfähige MyISAM. Das neuere InnoDB bietet zwar Transaktionen, seine Herstellerfirma wurde jedoch vor über zwei Jahren von Oracle gekauft, was Unsicherheit bei den MySQL-Nutzern über die Zukunft dieser Engine auslöste. Seit einiger Zeit arbeitet deshalb der ehemalige Interbase- und Firebird-Architekt Jim Starkey bei MySQL AB an der Entwicklung von Falcon. Diese transaktionsfähige Engine soll Teil von MySQL 6 sein.

Weitere Storage-Engines ermöglichen den direkten Zugriff auf andere Server (Federated Engine), das Nutzen von CSV-Dateien als Tabellen und die Archive-Engine, die nur SELECT- und INSERT-Anweisungen verarbeitet. Außerdem lässt sich Solid als transaktionsfähiges Backend einsetzen. Seit MySQL 5.1 erleichtert eine Pluggable Storage Engine API Entwicklern das Erstellen und Anbinden dieser Module. (ck)