Datenschützer: Keine Social-Plugins für Bayerns Behörden

Bayerns Landesbeauftragter für Datenschutz watscht die Behörden des Bundeslandes ab: Noch immer seien auf einigen Webseiten öffentlicher Einrichtungen Social Plugins wie der "Gefällt mir"-Button eingebunden – ein Datenschutzverstoß.

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Der bayerische Landesbeauftragte für Datenschutz hat alle Behörden des Landes aufgefordert, keine Social Plugins in ihren Webauftritt zu integrieren. Eine Stichprobe habe ergeben, dass von 5592 Webseiten öffentlicher Einrichtungen 66 solche Elemente wie Facebooks "Gefällt mir"-Button eingebunden hatten. Laut Erklärung sieht Landesbeauftragter Thomas Petri darin einen klaren Datenschutzverstoß.

Petri verwies dabei auf eine bereits im November 2012 veröffentlichte Orientierungshilfe für die Behörden. Darin wird unter anderem argumentiert, dass durch Verwendung eines Social Plugins schon beim Besuch einer Webseite Informationen wie etwa die IP-Adresse direkt an das jeweilige soziale Netzwerk geschickt werden. Dabei hätten die Besucher einer Behördenseite aber keine Möglichkeit, das vor dem Besuch zu erkennen. Der Datenfluss erfolge ohne gesetzliche Befugnis beziehungsweise Einverständnis der Nutzer, die nicht bei Facebook angemeldet sind.

Generell sollten Bayerns Behörden keine Social Plugins verwenden. Eine datenschutzfreundliche Option sei allerdings das auch auf heise online verwendete 2-Klicks-Verfahren, bei denen den Social Plugins erst durch einen Klick aktiviert werden müssen. Mit einem zweiten Klick können die Inhalte dann wie gewohnt geteilt werden. Gegen alle bayerischen Behörden, die dennoch direkt Social Plugins in ihre Seiten einbinden, werde er konsequent vorgehen, kündigte Petri an.

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(axk)