Amazon-Beschäftigte in Hersfeld stimmen für Streik

In einer von der Gewerkschaft Verdi veranstalteten Urabstimmung haben sich fast alle Teilnehmer für einen Streik am größten deutschen Standort des Internethändlers ausgesprochen. Ziel ist der Abschluss eines Tarifvertrags.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 109 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Erst Leipzig, jetzt Bad Hersfeld: Auch am größten deutschen Standort des Internet-Händlers Amazon hat sich eine große Mehrheit für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Nach Angaben des hessischen Landesverbands der Gewerkschaft Verdi hätten 97,6 Prozent für einen Streik gestimmt, an der Abstimmung hätten sich fast 80 Prozent der Mitglieder beteiligt.

Verdi versucht seit längerem erfolglos, Amazon zum Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags zu bewegen. Damit sollen für die Beschäftigen dieselben Bedingungen gelten, wie sie die Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel vorsehen. Amazon zahlt nach Gewerkschaftsangaben bislang weniger: Ein Kommisionierer verdiene in Bad Hersfeld anfangs 9,83 Euro pro Stunde und nach zwei Jahren 11,48 Euro. Der Tarifvertrag sieht einen Anfangslohn von 12,18 € vor. Auch bei der Bezahlung von Nacht- und Feiertagsarbeit, beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie beim Urlaubsanspruch seien die Amazon-Mitarbeiter schlechter gestellt als ihre Kollegen mit Tarifvertrag.

In Bad Hersfeld arbeiten zurzeit nach Angaben von Verdi über 3300 Beschäftigte festangestellt, in Leipzig sind es 1200. Saisonal stellt Amazon zusätzlich befristete Arbeitskräfte ein, deren Arbeitsbedingungen Anfang 2013 in die öffentliche Kritik gerieten. (ck)