Opera verklagt Ex-Mitarbeiter wegen Geheimnisverrats an Mozilla

Umgerechnet 2,6 Millionen Euro Schadenersatz fordert der Webbrowser-Entwickler Opera von einem ehemaligen Mitarbeiter. Der Vorwurf: Er soll Ideen von Opera an die Konkurrenten Mozilla weitergegeben haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der norwegische Webbrowser-Entwickler Opera hat eine Klage gegen einen ehemaligen Mitarbeiter wegen Verrat von Geschäftsgeheimnissen an die Konkurrenz eingereicht. Das Unternehmen wirft dem 36-jährigen Designer und Musiker Trond Werner Hansen vor, Idee von Opera an die Mozilla Foundation weitergegeben zu haben, die dort in der Entwicklung eines mobilen Browsers verwendet wurden. Dabei fordert Opera Schadensersatz in Höhe von 20 Millionen norwegische Kronen (derzeit rund 2,6 Millionen Euro) von Hansen, wie die norwegische Wirtschaftszeitung Dagens Næringsliv (DN) am Montag berichtete.

Der Beklagte soll laut Informationen von The Next Web zwischen 1999 und 2006 als Entwickler für Opera gearbeitet haben, zwischen 2009 und 2010 als freier Berater. 2012 wiederum war er als freier Entwickler für Mozilla bei der Entwicklung des iOS-Browsers "Junior" beschäftigt. In einem Video vom vergangenen Juni stellte der Mozilla-Mitarbeiter Alex Limi gemeinsam mit Hansen den Prototypen des Browsers vor. Hansen erklärte in dem Video unter anderem, dass er sieben Jahre lang versucht habe, Opera zu vereinfachen – ohne Erfolg. Das sei nicht nur eine Frage des Designs, sondern auch der Unternehmensstruktur gewesen.

Welche Features Opera für die Klage heranzieht, ist derzeit nicht im Detail bekannt. Die DN spricht unter anderem von einer Umgestaltung des Suchbuttons und der Platzierung der Favoriten. Hansen selbst bezeichnete Operas Verhalten gegenüber der norwegischen Zeitung als "traurig und unverständlich". Die fraglichen Ideen habe er Opera vorgeschlagen, sie seien dort aber nie umgesetzt worden und die Rechte daran auch nicht aufs Unternehmen übergegangen.

Opera wollte laut DN bislang keine Stellung nehmen. Der Bericht zitiert eine Erklärung des Opera-Anwalts, die die Klage bestätigt. Jedoch wolle das Unternehmen vor dem Gerichtsverfahren keine Details an die Öffentlichkeit geben. Ende August soll die Sache vor einem Osloer Gericht verhandelt werden, wie die norwegische IT-Newsseite digi.no meldet. (axk)