Übernahmespekulation treibt AMD-Aktienkurs

An der Börse in New York schoss gestern der Kurs der AMD-Aktie deutlich über 3 US-Dollar, weil man auf eine angeblich anstehende Übernahme spekuliert. Demnach soll Intel den kleineren Konkurrenten kaufen wollen.

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Ungewöhnlicher Kursanstieg bei AMD, dem Hersteller von Prozessoren, Grafikchips und Chipsätzen: Der seit Oktober vergangenen Jahres deutlich unter 3 US-Dollar gefallene Kurs der AMD-Aktie schoss an der New Yorker Börse bis über 3,20 US-Dollar. Hintergrund sind Spekulationen über eine bevorstehende Übernahme von AMD, was in den vergangenen Jahren allerdings schon häufiger behauptet wurde. Als angebliche Kaufinteressenten wurden bereits Dell, Facebook, IBM, Nvidia, Qualcomm und Samsung gehandelt. Auch chinesische Investoren waren demnach interessiert, immerhin gehört Lenovo zu den größten Kunden von AMD. Nun soll es Intel sein.

Laut den Spekulationen ist einer der wesentlichen Gründe, der jahrzehntelang gegen eine Verschmelzung von AMD und Intel sprach, mittlerweile hinfällig geworden: Es drohe kein marktbeherrschende Stellung mehr, weil die Bedeutung der x86-Prozessoren insgesamt schrumpft. Vom Wert der enthaltenen Halbleiter her überholen Handys, Smartphones und Tablets gerade die bisher dominierenden Desktop-PCs und Notebooks. Für Intel, so die Gerüchte, sei vor allem das mit der ATI-Übernahme von AMD eingekaufte Know-how bei den Grafikprozessoren attraktiv. Mit Grafikchips machte AMD im ersten Quartal 2013 337 Millionen US-Dollar Umsatz.

Beim gestrigen Schlusskurs von 3,22 US-Dollar betrug der Börsenwert von AMD 2,3 Milliarden US-Dollar.

Im vergangenen Quartal hat AMD x86-Produkte im Wert von 751 Millionen US-Dollar verkauft, während Intel alleine mit Chips der Atom-Baureihe 1 Milliarden umsetzen konnte – obwohl die Atom-Sparte trotz aller Anstrengungen bei Smartphones und Tablets im Jahresvergleich deutlich schrumpfte. Zurzeit können weder AMD noch Intel gegen ARM-SoCs punkten. (ciw)