Allensbach-Analyse: Fernsehen verliert Zuschauer an das Internet

Auch die Bedeutung von Zeitungen sinkt – vor allem bei Jüngeren.

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Von
  • Peter Mühlbauer

Die am Dienstag präsentierte Computer- und Technik-Nutzungsanalyse ACTA 2007 basiert auf der Befragung von etwa 10.000 Personen durch das Meinungsforschungsinstitut Allensbach.

Danach haben mittlerweile 84 Prozent der Unter-65-Jährigen zuhause einen Computer stehen. 66 Prozent nutzen von dort aus das Internet. Während sich der Anteil der privaten Internetnutzer allgemein um lediglich 6 Prozent auf 35,8 Millionen erhöhte, stieg derjenige der Nutzer eines DSL-Anschlusses von 35 auf 48 Prozent. Ein, wie die Studie bemerkt, wesentlich stärkerer Anstieg als es die im letzten Jahr geäußerten Kaufabsichten vermuten ließen.

Mehr als die Hälfte der Personen mit Internetzugang, 19,3 Millionen, nutzt das Internet täglich. Ein knappes Drittel davon, 7,2 Millionen Bundesbürger, beziehen täglich Nachrichten aus dem Netz. Diese Gruppe nahm um 13 Prozent zu.

Anders als viele wirtschaftswissenschaftliche Theorien der 1990er prophezeiten, scheint das nun nicht mehr ganz neue Medium dabei durchaus ältere zu verdrängen: In der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren liest ein knappes Drittel keine Zeitung mehr, sondern bezieht seine Informationen ausschließlich aus dem Netz und dem Fernsehen. 2004 lag der Anteil derjenigen, die in dieser Altersgruppe ganz auf Zeitungen verzichteten, noch bei etwa einem Fünftel. Die sinkende Bedeutung der Zeitungen zeigt sich auch in ihrer Bewertung: Während 37,7 Prozent der 14- bis 19-Jährigen das Internet zu den wichtigsten Informationsquellen über das Tagesgeschehen zählen, ordnen lediglich 24,5 Prozent die Tageszeitungen in diese Kategorie ein.

Der Anteil der 14- bis 49-Jährigen, die sich täglich aus dem Fernsehen über Neuigkeiten informieren, sank von 69,2 auf 65,5 Prozent. Ein Teil davon geht auf die Rechnung von YouTube – allerdings eher bei jüngeren als bei älteren Menschen: Während die zum Google-Imperium gehörige Videoplattform in der Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen von einem knappen Drittel häufig genutzt wird, sind es bei den 20- bis 29-Jährigen nur noch 16,9 und bei den 30- bis 39-Jährigen lediglich 5,4 Prozent. (pem)