Preisradar: Festplatten größer ein TByte erstmals unter 100 Euro zu haben

Nachdem die Endverbraucherpreise für Festplatten mit 1,5 TByte im Onlinehandel unter die Marke von 100 Euro gefallen sind, steigt das Interesse an den Speichergiganten deutlich.

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Von
  • Matthias Parbel

Top gefragt: Samsung EcoGreen F2 mit 1,5 TByte

(Bild: Samsung)

Nachdem die Endverbraucherpreise für Festplatten mit 1,5 TByte im Onlinehandel unter die Marke von 100 Euro gefallen sind, steigt das Interesse an den Speichergiganten deutlich. Während Samsungs SATA-Festplatte SpinPoint F1 1000GB, 32MB Cache, SATA II (HD103UJ) zu Preisen um die 70 Euro seit über zwei Monaten die Charts der gefragtesten Platten im heise resale Preisradar anführte, nimmt nun das Schwestermodell mit 1,5 TByte aus der EcoGreen-Serie, die EcoGreen F2 1500GB, SATA II (HD154UI), den Spitzenplatz ein.

Die von Samsung als Energiesparmodell angepriesene Platte musste sich bereits Ende April im c't-Platten-Karussell bewähren (siehe c't 10/2009). Trotz der derzeit höchsten Datendichte pro Magnetscheibe kommt die mit 5400 U/min drehende Platte nur auf durchschnittliche Transferraten – niedrige Leistungsaufnahme und leises Betriebsgeräusch waren dem südkoreanischen Hersteller wichtiger. Zum Marktstart wurde die EcoGreen F2 noch zu Preisen jenseits von 150 Euro angeboten, seit der vergangenen Woche liegen die günstigsten Offerten im Onlinehandel nun unter 100 Euro. Binnen zwei Monaten fiel der Preis der Samsung-Platte also um ein Drittel.

Mit dem vergleichbaren Modell Barracuda 7200.11 1500GB, SATA II (ST31500341AS) ist auch Seagate unter den Top-10 im Preisradar vertreten – und das bereits seit April dieses Jahres. Die Platte wird seither zu Preisen knapp über 100 Euro angeboten. Die Barracuda 7200.11 gehört jedoch zu den Modellreihen, die zum Jahreswechsel von einem Firmwarefehler betroffen waren, der zum Ausfall der Platten führen konnte. Inzwischen hat Seagate nachgebessert.

Western Digital ist in der Spitzengruppe der Festplatten-Charts mit zwei 2-TByte-Modellen vertreten: der Caviar Green 2000GB, SATA II (WD20EADS) auf Rang 12 und der RAID-Edition RE4 GP 2000GB, SATA II (WD2002FYPS) auf Position 32. Zwar fiel der Preis der Energiesparplatte Caviar Green in den vergangenen zwei Monaten um rund 25 Prozent auf gut 200 Euro, im Vergleich zu den 1,5-TByte-Modellen der Konkurrenten bleibt aber immer noch ein Preisaufschlag von etwa 50 Prozent. Noch ungünstiger fällt das Verhältnis bei der unter anderem mit doppeltem Cache ausgestatteten RAID-Edition aus, die mindestens 245 Euro kostet.

Angebotspreisentwicklung bei Festplatten

Das Preisgefüge im Festplattenmarkt insgesamt entwickelte sich seit April 2009 vergleichsweise stabil. Der durchschnittliche Angebotspreis der Top-100-Festplatten im heise resale Preisradar pendelte um die 86 Euro – tendenziell lässt sich ein moderater Anstieg beobachten. In einzelnen Produktsegmenten treten zum Teil Lieferengpässe auf, die auf eine gedrosselte Produktion seitens der Hersteller zurückzuführen sind. Denn das vierte Quartal des vergangenen Jahres hatte der Branche stark zugesetzt. Die Hersteller hatten für die drei letzten Monate 2008 rund 160.000 Festplatten gefertigt, aber dann nur gut 125.000 verkauft, wie der frisch gebackene Europachef von Seagate Mark Whitby gegenüber britischen Medien erklärte.

Angesichts des schrumpfenden PC-Marktes hatten schon im vierten Quartal 2008 viele OEM-Hersteller von Computern ihre Bestellungen von Festplatten deutlich zurückgeschraubt, erklärte Dr. Ho Seong Lee, Vice President Marketing der Storage Systems Division von Samsung gegenüber heise resale. Daraufhin reduzierte die Branche die Plattenproduktion insbesondere im Desktop-Segment. Da die Verkaufszahlen von PCs jüngsten Erhebungen zufolge weiter drastisch zurückgehen, müssen sich die Festplattenhersteller auf andere Marktsegmente fokussieren. Samsung-Manager Lee rechnet bei 3,5-Zoll-Platten bis 2012 lediglich mit stagnierenden Absatzzahlen, während im 2,5-Zoll-Segment weiterhin Wachstum zu verzeichnen sei. Zunehmende Bedeutung gewinnen nach Einschätzung von Lee private Verbraucher, denn in den privaten Haushalten erwartet Samsung den größten Anstieg digitaler Datenbestände, die vor allem auf externen Festplatten und Netzwerkspeichern gesichert werden müssten. (map)