Beschwerden über jugendgefährdende Internetinhalte nehmen zu

Bei der Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter sind im ersten Halbjahr 898 Beschwerden eingegangen, 18 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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Immer mehr deutsche Internetnutzer beklagen sich über jugendgefährdende Inhalte im weltweiten Netz. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), an die sich jeder User wenden kann, verzeichnete im ersten Halbjahr dieses Jahres 898 Beschwerden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeute dies einen Anstieg um 18 Prozent, teilte die FSM heute mit. Thematisch würden dabei zu keinem anderen Thema mehr Beschwerden eingereicht als zum Thema Kinderpornografie; diese machen einen Anteil von 21 Prozent aus.

"Die Beschwerdestellenarbeit ist eine wichtige Aufgabe, um einerseits Kinder und Jugendliche stärker vor jugendgefährdenden Inhalten im Internet zu schützen", sagte FSM-Geschäftsführerin Sabine Frank. "Andererseits arbeiten wir eng mit Strafverfolgungsbehörden zusammen, um kinderpornografische Angebote aus dem Internet zu entfernen. Kinderpornografie ist eine schwere Straftat und muss weiterhin konsequent bekämpft werden." Die FSM existiert seit elf Jahren und ist ein eingetragener Verein, der sich in erster Linie dem Jugendmedienschutz widmet.

Ein Unternehmen, das sich dem Verhaltenskodex der FSM unterworfen hat und dennoch gegen ihn verstößt, kann mit Rügen und Vereinsstrafen belegt – oder aus der FSM ausgeschlossen werden. Dann muss es sich auf eigene Kosten einen Jugendschutzbeauftragten zulegen. Bei Beschwerden gegen Unternehmen, die sich nicht der FSM unterstellt haben, erteilt die FSM einen Hinweis und versucht als Sanktion auf den Host-Provider einzuwirken, das Angebot zu entfernen. Grenzüberschreitend haben sich die Selbstkontrollen in Europa zur Organisation Internet Hotline Providers in Europe (Inhope) zusammengeschlossen. (anw)