3D-Drucker: Neues aus Erfurt

Parallel zur Industriemesse Rapid.Tech in Erfurt findet im Foyer neben der Messehalle die FabCon 3.D statt, auf der die Hersteller günstiger 3D-Drucker für Enthusiasten und Bastler ihre neuesten Entwicklungen vorführen.

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Von
  • Peter König

Kühling & Kühling möchte das Open-Source-Design RepRap industrietauglich machen.

Ganz so groß wie die jährliche Euromold ist die Erfurter Fachmesse Rapid.Tech zwar nicht, aber die Spezialmesse für Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing ist für die Branche längst ein einschlägiger Termin und findet bereits zum zehnten Mal statt. Die meisten 3D-Drucker sieht man in diesem Jahr allerdings nicht in der Messehalle, sondern im Foyer und dem Wandelgang davor. Dort ergänzt in diesem Jahr eine Parallelveranstaltung die "große" Messe, ohne ihr Konkurrenz machen zu wollen: Die FabCon 3.D richtet sich weniger an professionelle Anwender der 3D-Drucktechnik, sondern soll in erster Linie die wachsende Zahl von privaten Enthusiasten und Bastlern anlocken.

Hier sind viele Hersteller oder deutsche Wiederverkäufer der bekannten günstigen 3D-Drucker vom MakerBot über Ultimaker und Felixprinter bis RepRap vertreten. Der deutsche Hersteller Sintermask hat gleich eine ganze Batterie seiner fabbster aufgebaut und lässt die Besucher selbst Hand an die Maschinen legen. Parallel führt die Firma ihr verbessertes Modell namens fabbsterG vor, bei dem über ein nachgerüstetes Planetengetriebe die z-Achse stabilisiert und eine horizontale Auflösung bis herunter zu 50 Mikrometern erreicht werden soll. Zusätzlich wurden dem fabbsterG Endschalter für alle drei Achsen eingebaut. Ein Nachrüst-Kit für ältere fabbster-Modelle soll voraussichtlich Ende des Monats für etwa 40 Euro zu kaufen sein.

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Der MakiBox belegt auf dem Schreibtisch nicht viel mehr Platz als ein Blatt A4-Papier.

Auf dem Stand von 3dDinge.de ist ein Prototyp des MakiBox zu sehen, eines besonders günstigen und kompakten 3D-Druckers: Die Grundfläche ist nur minimal größer als ein Din-A4-Blatt und der Bausatz soll im Juli für 350 Euro zu bekommen sein. Wer sich ein paar Stunden Aufbauarbeit sparen will, zahlt einen Hunderter mehr. Natürlich kann eine kleine Maschine nicht beliebig groß drucken – bei der MakiBox ist bei einer Modellgröße von 15 cm × 11 cm × 9 cm Schluss.

Wer es größer braucht, ist bei 3Dreamfactory richtig: Der von ihnen vertriebene schweizerische Delta Tower fertigt Objekte bis zu einer Höhe von 58 Zentimetern im Stück, wobei die Grundfläche bis zu 20 Zentimeter im Quadrat betragen kann. Die Maschine unterscheidet sich durch die Dreipunkt-Aufhängung des Druckkopfes von den meisten anderen 3D-Druckern, die das heiße Ende, aus dem der weiche Kunststoff gedrückt wird, in drei orthogonal aufeinander stehenden Achsen bewegen. Der Delta Tower kostet ab 3000 Euro aufwärts, je nachdem, ob man ihn als Bausatz oder fertiges Gerät bestellt.

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Felixprinters hat Modell 2.0 seines Felix mit zur Messe gebracht – den Vorgänger hatten wir für unseren Test in c't noch selbst aufgebaut. An die Maschine muss nicht mehr für den gesamten Druckvorgang ein Computer angeschlossen bleiben, außerdem soll sich die Wärme im Drucktisch jetzt besser verteilen und die z-Achse wurde komplett neu konstruiert. Als Bausatz soll der Felix 2.0 knapp 1000 Euro kosten, fertig montiert 1399 Euro, zuzüglich Steuern und Versand.

Auch wenn ein Becher danebensteht: Der S30 ist keine Espressomaschine, sondern ein 3D-Drucker.

Alle bisher erwähnten Maschinen arbeiten nach dem Fused-Deposition-Modeling-Verfahren (FDM) und drücken schichtweise das erhitzte thermoplastische Rohmaterial wie ABS oder PLA in Form. Auf der Rapid.Tech sieht man vereinzelt aber auch Maschinen, die anders funktionieren. Die deutsche Firma Rapid Shape führt dort seine Maschine S30 vor, die Objekte mit einer Grundfläche von maximal 50 mm × 31 mm und bis zu 40 mm Höhe aus Kunstharz erzeugt, der durch das Licht eines eingebauten LED-Beamers schichtweise ausgehärtet wird. Die Auflösung liegt dabei mit etwa 20 Mikrometern weit unter der der FDM-Maschinen. Die S30 kostet mit Steuer 10.353 Euro, wobei netfabb als Software-Pakete enthalten ist – wie übrigens auch beim fabbster. (pek)