CPU-Markt hofft auf Haswell-Impulse

Der Prozessor-Markt tritt nach wie vor auf der Stelle. Intels für Juni angekündigte Haswell-Generation soll für neue Impulse sorgen, kämpft aber bereits jetzt mit den ersten Bug-Berichten. Die CPU-Preise bleiben vorerst im Abwärtstrend.

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Von
  • Georg Schnurer

Das Prozessor-Segment kommt auch im zweiten Quartal nicht so richtig voran. "Wie andere IT-Produkte sind natürlich auch CPUs von dem etwas verhaltenen Jahr 2013 betroffen", erklärt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution, die aktuelle Marktlage. "Dieser Trend setzt sich bislang auch im zweiten Quartal fort."

Die Tendenz spiegelt sich auch in den aktuellen Marktzahlen wieder. Gartner zufolge sinkt der PC-Absatz in Westeuropa im Jahresvergleich um 20,5 Prozent. Insgesamt wurden im ersten Quartal 12,3 Millionen Rechner abgesetzt. Auf Deutschland entfallen davon zirka 2,6 Millionen Stück. Das sind ein Fünftel weniger als im Q1/2012.

Ivy-Bridge-CPUs mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis

"Die Nachfrage nach Ivy-Bridge-CPUs ist enorm", sagt Alexander Spohr, BU Manager PCC bei Tech Data. "Seitens Intel gibt es aktuell keine Lieferschwierigkeiten bei der dritten Desktop-CPU-Generation. Absolute Highrunner sind bei uns der i7-3770, i5-3570K, i5-3470, i5-3450 und i3-3220. Woran man sieht, dass die hochpreisigen Modelle der dritten Generation absolut etabliert sind. Preis und Leistung stehen aus Kundensicht also in einem sehr guten Verhältnis."

Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt aktuell bei rund 111 Euro. Vor einem Jahr waren es noch knapp 155 Euro.

In den kommenden Wochen kann der Handel von einer stabilen Marktlage ausgehen. "Es ist weiterhin mit einer guten Verfügbarkeit zu rechnen, bei einem stabilen Preisniveau", erwartet Ingram-Manager Gerken. "Es wird interessant sein zu sehen, wie die Nachfrage nach den neuen Intel Haswell-Prozessoren ausfällt, die im Juni auf den Markt kommen."

Auch Tech-Data-Manager Spohr hofft auf einen positiven Effekt der neuen Haswell-Generation: "Hier arbeiten wir auf Hochtouren, um die Nachfrage bestmöglich zu bedienen und zu fördern. Zudem wird die Vorläufergeneration sukzessive in die Abvermarktungsphase kommen. Zudem rechnen wir mit Preissenkungen bei einigen Modellen der dritten Prozessoren-Generation."

Eine Trendwende ist vorerst nicht in Sicht. Die Geschäfte laufen in den Sommermonaten traditionell eher verhalten. Die Branche erhofft sich allerdings Impulse durch den kommenden Launch von Intels neuer CPU-Architektur. Nachdem allerdings noch vor der offiziellen Vorstellung die ersten Bugs aufgetaucht sind, dürften die neuen Prozessoren, wie der Core i7-4000 und i5-4000 eher einen verhaltenen Start hinlegen. Betroffen ist der integrierte USB-3.0-Controller. Ein Lösung hat Intel für Mitte Juli angekündigt.

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Das Interesse ist allerdings durchaus vorhanden. Der meistgesuchte Chip im heise Preisradar ist in der KW 20 der i5-4670K. Der VK des Vierkern-Prozessors (4x 3,4 GHz) wird mit 240,40 Euro brutto angegeben. Noch ist das Produkt nicht erhältlich und auch in der Distribution nicht gelistet. Von den verfügbaren CPUs sind am meistgesuchten der i5-3570K (193,93 Euro brutto) und i5-3470 (280,00 Euro) sowie AMDs FX-8350 (169,75 Euro). Der durchschnittliche Verkaufspreis ist im Wochenvergleich um rund 16 Prozent auf 111,81 Euro gefallen. Mitte, Ende Februar mussten Kaufinteressen im Schnitt noch 140 Euro pro CPU kalkulieren. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 155 Euro. Für die kommenden Wochen sollte der Handel von weiteren Preisabschlägen ausgehen. (gs)
(gs)