Musikindustrie: Lösch-Ersuche gegen 20 Millionen URL an Google

Seitdem die US-amerikanische Musikindustrie vor einem Jahr ihre Bemühungen verstärkt hat, Google Links auf illegale Downloads löschen zu lassen, hat sie mehr als 20 Millionen URL-Löschungen verlangt.

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Die US-amerikanische Musikindustrie hat vor einem Jahr ihre Bemühungen verstärkt, Links auf illegal angebotene Musikstücke aus dem Suchindex von Google entfernen zu lassen. Seitdem gingen Lösch-Ersuchen gegen 20 Millionen URL nach dem US-amerikanischen Copyright (takedown notices) beim Suchmaschinenanbieter ein. Darauf weist Brad Buckles hin, beim Verband der US-Musikindustrie RIAA für die Bekämpfung von Piraterie zuständig. Die gleiche Anzahl an Löschersuchen sei auch an die Betreiber der Websites geschickt worden, um die illegalen Inhalte entfernen zu lassen.

Zufrieden ist die Musikindustrie mit dem Benachrichtigungssystem nicht. Die Beschwerdeführer könnten nur gegen bestimmte Verlinkungen auf Musikdateien vorgehen. Das System verhindere nicht, dass solche Dateien an anderen Stellen wieder auftauchen, sobald andere Links gelöscht wurden. Hoffnung setzt die RIAA nach eigenen Angaben auf die Überprüfung des maßgeblichen Digital Millennium Copyright Act (DMCA), denn schließlich stamme er aus einer Zeit, bevor Google, der iPod und Download- und Filesharing-Plattformen wie Napster, Grokster, Limewire oder Megaupload auf den Plan traten.

Google dokumentiert in seinem Transparenzbericht, dass in den vergangenen zwei Jahren 5664 Löschersuchen von der RIAA oder ihrer Mitgliedsunternehmen eingingen. Von den 20.066.192 URL, die darin genannt wurden, richteten sich allein 974.879 gegen die Dateisuchmaschine Filestube, 794.328 gegen die MP3-Suchmaschine pisamba.com und 751.122 gegen downloads.nl.

Im Februar hatte die RIAA Google kritisiert, weil auf den Suchergebnisseiten immer noch Websites auf den vorderen Rängen zu finden seien, die widerrechtlich geschützte Inhalte enthielten. Buckles schreibt nun, er wolle mit seinem Weblog-Eintrag nicht auf Fehlverhalten des Suchmaschinenanbieters hinweisen, vielmehr habe die RIAA dem Unternehmen sogar für seine Bemühungen zur Durchsetzung des Copyrights applaudiert. Doch nun müsse noch mehr getan werden, meint Buckles. (anw)