Vorhang auf für Plasma

Plasmadisplays stehen auf der DisplayWeek keine mehr – keine? Doch! In der iZone sorgt ein Plasmaschirm für Aufsehen: Er hängt dort als flexibler Videovorhang am Stativ.

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Plasmadisplays wurden auch auf der DisplayWeek von den Flüssigkristallschirmen verdrängt. Nur ein Exponat in der Ausstellung nutzt die Gaszündung, um Phosphore zum Leuchten zu bringen: Der videofähige Plasmavorhang von Dr. Tsutae Shinoda.

Das Plasmadisplay von Shinoda lässt sich aufrollen

Bemerkenswert: Der Vorhang lässt sich zum Transport aufrollen und kann auch im Betrieb leicht gebogen werden. Ein weiterer Vorteil: Das flexible Display ist quasi randlos, weshalb sich mehrere Displays zu einem Gesamtbild nahtlos aneinander fügen lassen.

Für den Schirm hat Shinoda ein Plastiksubstrat mit 320 Glasröhrchen entwickelt, jedes Röhrchen nur drei Millimeter dick. Das Substrat wird mit RGB-Phosphoren beschichtet und von zwei mit Elektroden beschichteten Plastikfilmen eingefasst. Das ganze System wird schließlich auf einen stabileren Träger gebracht und eingeschweißt. Die Ansteuerelektronik ist in einer separaten Box untergebracht.

Shinoda-Plasmavorhang (4 Bilder)

Das Plasmadisplay besteht im Wesentlichen aus Plastik und Glas

Das Display leuchtet mit 700 cd/m2 schön hell, braucht allerdings in 1 m × 1 m Größe laut Shinoda etwa 200 Watt. Es wiegt 12 Kilogramm und wird per DVI angesteuert. Man kann die Plasmazündungen allerdings nicht nur erahnen, sondern auch hören – es brizzelt. Die Pixel sind mit 0,3 Millimetern relativ groß, weshalb man den Vorhang aus angemessener Entfernung betrachten sollte. Shinoda und sein Team arbeiten aber an einer Verkleinerung der Pixel – wir wollen sie halbieren, erklärte der findige Japaner. Er benötige auch keinen Reinraum für die Produktion, hob Shinoda hervor.

Der Entwickler und sein Lichtvorhang

In Tokio wurde der aufrollbare Plasmaschirm bereits für Großraum-Installationen genutzt, beispielsweise als eine Art räumliches Kino. Die 1 m × 2 m großen Videovorhänge können auch in der Querrichtung konkav und konvex gebogen werden, was interessante Formen ermöglicht. (uk)