"Top-Uploader" von kino.to aufgespürt

In Schleswig-Holstein haben Ermittler eine Durchsuchung bei einem mutmaßlichen Uploader von kino.to vorgenommen. Ihm wird vorgeworfen, für das Streaming-Portal mehr als 100.000 Filmkopien hochgeladen zu haben.

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Fast zwei Jahre nach dem großen Schlag gegen die Hintermänner des Streaming-Portals kino.to haben Ermittler in Schleswig-Holstein einen mutmaßlichen "Top-Uploader" aufgespürt. Das teilte die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) am heutigen Montag mit. Demnach wurden bei der Durchsuchung am vergangenen Mittwoch sowohl Rechner als auch Speichermedien sichergestellt. Der Verdächtige habe kooperiert und "seinen Tatbeitrag vollumfänglich eingeräumt", sagte Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Dresden der dpa. Deswegen blieb er zunächst auf freiem Fuß.

Wie die GVU erläutert, soll der Verdächtige unter dem Pseudonym "Hologramm" zwischen September 2008 und April 2011 fast 100.000 illegale Filmkopien ins Netz gestellt haben. Nach der Schließung von kino.to soll er diese Inhalte weiterhin hochgeladen haben, um die Links dazu auf Portalen wie movie2k weiterzugeben. Nachdem man die Führungsriege von kino.to bereits abgearbeitet habe, will Klein zufolge die Generalstaatsanwaltschaft nun prüfen, wie es mit der Strafbarkeit solcher Uploader aussieht.

Der Gründer und Chef des Streaming-Portals war Mitte Juni 2012 vom Landgericht Leipzig zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Es hatte den 39-Jährigen der massenhaften Urheberrechtsverletzung für schuldig befunden. Zuvor hatte der Kopf des Teams hinter kino.to ein Geständnis abgelegt und Reue gezeigt. Dies war Bedingung für eine Absprache über das Strafmaß, die das Verfahren beschleunigen sollte. Ins Gefängnis musste er aber nicht, da der Haftbefehl gegen Meldeauflagen ausgesetzt wurde. (mho)