Forscher steuern Supraleiter über elektrische Felder

Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Führung der Universität Genf kündigt einen Durchbruch beim möglichen Einsatz von Supraleitern auf Basis von Oxid-Verbindungen in der Elektronik an.

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Von
  • Matthias Parbel

Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Führung der Universität Genf kündigt einen Durchbruch beim möglichen Einsatz von Supraleitern in der Elektronik an. Die verwendeten Materialien auf Basis von Oxid-Verbindungen sollen sich mit Hilfe elektrischer Felder manipulieren lassen, sodass die Eigenschaften des Supraleiters gezielt verändert werden können. "Es wäre beispielsweise möglich, aus diesen Materialien einen supraleitenden Feldeffekt-Transistor herzustellen", erläuterte German Hammerl, forschungsbeteiligter Wissenschaftler vom Institut für Physik der Universität Augsburg, gegenüber Pressevertretern.

Voraussetzung für die supraleitenden Eigenschaften der untersuchten Materialien ist aber die Kühlung auf minus 273 Grad Celsius – was praktisch dem sogenannten absoluten Nullpunkt entspricht. Aber bereits bei Raumtemperatur könnten die Eigenschaften des Elektronengases an der Grenzschicht der beiden Oxide – für den Supraleiter werden Strontiumtitanat und Lanthanaluminat verwendet – durch ein elektrisches Feld beeinflusst werden, betonte Hammerl. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten konnten die Wissenschaftler im Versuch zeigen, dass der verlustfreie Stromfluss im Elektronengas zwischen den beiden eigentlich elektrisch isolierenden Oxiden bei ausreichend hoher Spannung ein- und ausgeschaltet werden kann. Oxidische Bauelemente könnten langfristig völlig neue technische Möglichkeiten eröffnen, zeigte sich der Wissenschaftler überzeugt. Bis zu einem allgemeinen Einsatz in der Praxis sei jedoch noch eine Menge Grundlagenforschung zu leisten. (map)