Microsoft verlinkt Lync mit Skype

Nutzer von Mircosofts Unified-Messaging-Server Lync sind ab sofort auch über den Kommunikationsdienst Skype erreichbar, ohne dass ein gebührenpflichtiger Umweg über das Telefonnetz erforderlich wird.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Laut Blogeintrag vom gestrigen Dienstag hat Microsoft den Adressenbereich des im Oktober übernommenen Kommunikationsdienst Skype auf die Nutzer seines Unified-Comunication-Servers Lync ausgedehnt. Gab es kostenlose Skype-Verbindungen bislang nur zwischen Skype-Kontoinhabern, so soll man jetzt auch Gesprächspartner erreichen, die über einen Lync-Server mit dem Internet verbunden sind. Bislang war das nur über den Umweg regulärer Telefonverbindungen möglich, die für die Anrufer mit Gebühren und beim beruflichen Einsatz meist auch mit Buchhaltungs-Aufwand einhergingen.

Um die neuen Kontaktmöglichkeiten über einen selbst betriebenen Lync-Server zu nutzen, muss man diesen von Microsoft mit der soeben freigeschalteten Lync-Skype-Connectivity ausstatten lassen. Hierfür muss man per Internet unter Angabe seiner Lizenznummer einen sogenannten Provisioning Request beim Hersteller einreichen. Eine Anleitung für diesen Vorgang findet sich hier. Wer Lync im Rahmen eines Office365-Abonnements als gehosteten Dienst nutzt, kann die Skype-Anbindung im Lync Admin Center des Office365-Portals einschalten.

Anschließend ist es in gewohnter Weise erforderlich, jeden gewünschten Ansprechpartner mitsamt Skype-Daten in die Kontaktsammlung zu übernehmen und zuerst einmal einzuladen. Laut erwähntem Blogeintrag sind derzeit nur Textnachrichten und Audioverbindungen möglich, Microsoft betont aber, die Integration solle noch weiter entwickelt werden.

Auch wenn Lync-Zugriff typischerweise auf Unternehmens-Mitarbeiter beschränkt ist, reicht die Bedeutung der jetzt geschaffenen Infrastruktur über die firmeninterne Kommunikation hinaus: Jetzt können sich Unternehmen etwa von Besuchern ihrer Website einfach per Mausklick anrufen lassen und die hereinkommenden Gespräche innerhalb ihres Netzes kanalisieren. Außerdem schwächt Microsoft mit der Erweiterung von Skype, das schon jetzt mehr als 40 Millionen Nutzer hat, das Geschäft von Telefondienstanbietern. Diese könnten sich allenfalls dadurch schadlos halten, dass sie ihrerseits als Anbieter von Lync-Diensten, sprich: von Office365 auftreten und entgangene Telefon- und SMS-Gebühren darüber kompensieren. (hps)