Irischer Provider verweigert Blockade von Pirate Bay

Der irische Provider UPC weigert sich, seinen Kunden den Zugang zur Tauschbörse Pirate Bay zu verwehren. Der Musikindustrie gefällt das gar nicht – jetzt geht der Fall vor Gericht.

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Der irische Internetprovider UPC will den Zugang zur Tauschbörse Pirate Bay nicht freiwillig blockieren, berichtet die irische Zeitung Sunday Business Post. Damit widersetzt sich das Unternehmen einer Verordnung des irischen High Court. Die Irish Recorded Music Association (IRMA) will nun eine richterliche Anordnung erwirken, um eine Sperrung durchzusetzen. Der Dachverband vertritt die Musiklabel EMI, Sony Warner und Universal.

Neben UPC, dem zweitgrößten Internetprovider Irlands, richtet sich die Forderung der IRMA auch an Vodafone, O2 und andere Provider, die den Zugang zur "Pirate Bay" bisher nicht blockieren. Der Bericht zitiert ein Statement von UPC, dass Internet-Provider nicht von sich aus entscheiden sollten, was Internetnutzer konsumieren können und was nicht. Das sei Aufgabe von Gerichten und der Regierung. Man wolle deshalb eine richterliche Entscheidung abwarten. Das Unternehmen betonte aber auch, dass die Nutzer für Inhalte, die sie online konsumieren, bezahlen sollten.

Der Fall ist der erste Test des so genannten "Irish SOPA" vor einem Zivilgericht. Im Februar 2012 hatte der High Court der Republik Irland die Verordnung verabschiedet, die eine Sperrung von Seiten wie "Pirate Bay" und anderen illegalen Tauschbörsen ermöglicht. (dbe)