Internetradiodienst Pandora kauft Provinzradiosender

Durch die Übernahme der Radiostation will Pandora an eine Lizenz des Radio Music License Committee herankommen; gleichzeitig hat der Dienst im Prozess gegen die US-Rechteverwerter ASCAP und BMI Unterlagen über deren diskriminierende Taktiken vorgelegt.

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Von
  • Volker Zota

Der Internetradiodienst Pandora hat den Provinzsender KXMZ-FM in Rapid City (South Dakota) gekauft, um eine Lizenz des Radio Music License Committee (RMLC) zu bekommen, das sich stellvertretend für terrestrische US-Radiosender um Musiklizenzen kümmert. Pandora kämpft seit einiger Zeit vor Gericht gegen die US-Verwertungsgesellschaften ASCAP (American Society of Composers, Authors and Publishers) und BMI (Broadcast Music Inc), weil diese terrestrische Radiostationen bevorzugt gegenüber Internetradios behandelten – mit der Folge, dass die Internetradios höhere Lizenzabgaben an die Verwerter zahlen müssen.

Wie Pandora-Justiziar Christopher Harrison auf The Hill ausführt, wurde Pandora bisher die günstigere RMLC-Lizenz verwehrt, weil der Internetdienst keine terrestrische Radiostation betreibe, während beispielsweise der von einer terrestrischen Radiostation betriebene Konkurrent iHeartRadio sie bekommen habe. Unter anderem deswegen habe Pandora nun KXMZ-FM gekauft, der gerade nur wenig mehr als 100.000 Hörer erreicht. Pandora selbst werde nach eigenen Angaben von 70 Millionen Amerikanern genutzt.

Obwohl einer RMLC-Lizenz nun nichts mehr im Weg stehen dürfte, kämpft Pandora weiter gegen die Verwertungsgesellschaften. Im anhängigen Verfahren gegen ASCAP und BMI hat das Unternehmen einem Bezirksgericht in New York Unterlagen vorgelegt, in denen es den Verwertungsgesellschaften diskriminierendes Verhalten gegen Internetradios und somit einen Verstoß gegen den ASCAP/BMI Antitrust Consent Decree aus dem Jahr 1941 vorwirft. (vza)