Virtuelle Welten für Kinder

Nach den Erfolgen von virtuellen Welten für Kinder wie Habbo Hotel und Club Penguin will unter anderem auch die BBC bald mitmischen. Mit "Tamagotchi meets Facebook" beschreibt ein anderer Entwickler seine Kiddie-Welt.

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Von
  • Dr. Andreas Lober

Auf Kinder zugeschnittene virtuelle Welten sind dabei, sich als dritte große Kategorie neben Massively Multiplayer Online Games (MMOGs) wie World of Warcraft und sozialen Welten wie Second Life zu etablieren. Nachdem Habbo Hotel, Club Penguin und die Barbie Online-Welt durch erstaunliche Teilnehmerzahlen das Potenzial demonstriert haben, kommt gegen Ende des Jahres von der ehrwürdigen BBC eine weitere virtuelle Welt für Kinder.

Das auf dem Virtual Worlds Forum (VWF) erstmals vorgeführte Produkt erinnert optisch ein wenig an ein Jump'n'Run-Spiel. Marc Goodchild, Head of On-Demand bei BBC, will damit auf die zunehmende Segmentierung im Bereich des Kinder-TV reagieren. Das ebenfalls auf der VWF erstmals gezeigte MoshiMonsters wird von Entwickler MindCandy als "Tamagotchi meets Facebook" bezeichnet. Finanziert wird das Projekt, das zunächst nur auf englisch erhältlich ist, aber später auch ins deutsche übersetzt werden soll, durch Codes, die im Einzelhandel vertrieben werden, in der virtuellen Welt aber erweiterte Möglichkeiten geben.

Während alle diese Produkte sehr darum bemüht sind, eine kindgerechte Welt zu schaffen, die weitgehend frei von Gewalt und "bad language" sind, ist der Schutz der Privatsphäre ein schwieriges Thema. Lord Puttnam of Queensgate mahnte dazu, nicht aus den Augen zu verlieren, dass Kinder sehr viel Zeit mit solchen virtuellen Welten verbringen. Es müsse also die Frage gestellt werden, ob diese auch die Fähigkeiten vermitteln, die im späteren Leben gebraucht werden. Eltern stehen noch vor einem weiteren Problem: Die teilweise sprunghaft ansteigenden Handyrechnungen, wenn die entsprechende virtuelle Welt beispielsweise die Bezahlung von virtuellen Gegenständen über Handy erlaubt. Das skandinavische Stardoll finanziert sich überwiegend auf diesem Weg – und in Habbo Hotel können leicht dreistellige Summen für die Einrichtung zusammenkommen. Einige Unternehmen limitieren daher die Beträge, die ein einzelner Nutzer innerhalb einer bestimmten Zeit investieren kann. (Dr. Andreas Lober) / (jk)