Rohstoffsuche mit Drohnen

Wissenschaftler in Norwegen nutzen unbemannte Fluggeräte, um geologische Informationen aus der Luft zu erfassen, unter denen sich Erdöl befinden könnte.

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Norwegische Forscher setzen Drohnen ein, um Erdölvorkommen zu kartografieren, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Für einen ersten Überblick eignen sich solche Luftbilder, weil sie all jene Gesteinsformationen erfassen, unter denen sich die wertvollen fossilen Energieträger befinden könnten. "Die Oberfläche einer Landschaft spiegelt oft das wider, was sich unter ihr befindet", sagt Simon Buckley vom Zentrum für integrierte Erdölforschung (CIPR) in Bergen. Aus der geologischen Beschaffenheit lässt sich dann wiederum schließen, ob sich weitere Untersuchungen lohnen.

Bislang setzten die CIPR-Forscher teure Hubschrauber ein, doch Unmanned Aerial Vehicles (UAVs) sind wesentlich praktischer. Dafür haben sie die kleinen Fluggeräte mit Laserscannern, Infrarotsensoren und hochauflösenden Digitalkameras ausgestattet. "Die Verwendung von Drohnen zur Erfassung ist billiger. Man kann fast jede Region schnell erreichen und auch in unzugänglichen Gebieten Bilder aufzeichnen", sagt Buckley. Die Drohnenbilder ergänzen unter anderem LIDAR-Messungen (Light Detection and Ranging) am Boden. Ziel ist ein möglichst genaues 3D-Modell der Landschaft.

Der Einsatz von Drohnen zu geologischen Zwecken ist bereits in anderen Ländern erprobt: In der Schweiz und in Deutschland wird mit den unbemannten Fluggeräten nach Mineralien gesucht. Die CIPR-Wissenschaftler denken zudem darüber nach, ihr Modell auch zum Auffinden potenzieller CO2-Lager einzusetzen.

Die Drohnen-Forschungsarbeit läuft im Rahmen der sogenannten Virtual Outcrop Geology Group (VOG), die seit 2004 versucht, neue Techniken zu entwickeln, mit denen sich aus sichtbaren geologischen Formationen Rückschlüsse auf neue Ölreserven schließen lassen. Zu den Untersuchungsgebieten gehörten insgesamt neun Länder, darunter die Wüsten- und Steppengebiete Utahs.

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(bsc)