CE Week: Taxi-Teilen mittels App

Auf der CE Week finden sich so vielfältige Projekte wie eine Überwachungsanlage für Hydrokulturen oder ein Türschlossfernsteuerungssystem. Die Hassliebe der New Yorker zum Taxifahren hat gleich zwei Vorhaben inspiriert.

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Ob die New Yorker Taxifahrer wirklich begeistert sind? Mit Bandwagoen sollen Taxikunden ihren Fahrten gemeinsam organisieren können.

Auf der CE Week in New York City ist ein eigener Bereich den Startups aus der Stadt selbst vorbehalten. Darunter finden sich so vielfältige Projekte wie eine Überwachungsanlage für Hydrokulturen, ein Türschlossfernsteuerungssystem mit deutschen Wurzeln oder ein Designbüro, das einen neuen Zugang zum ausziehbaren Tisch (Video) gefunden hat. Die Hassliebe der New Yorker zum Taxifahren hat gleich zwei Vorhaben inspiriert: Eine App zum geldbeutelschonenden Teilen von Taxis und ein Warenautomat für Taxi-Passagiere.

Bandwagon möchte Taxikunden mit ähnlichem Start- und Zielort doppelt helfen: Sie sollen schneller in eine Motordroschke kommen und Geld sparen. Der Fahrpreis wird zwischen den Passagieren geteilt, mit einem Aufschlag für den Vermittlungsdienst. Nach Abschluss des laufenden Betatests möchte Bandwagon seinen Vermittlungsdienst zunächst auf Fahrten zu und von den New Yorker Flughäfen sowie auf spezielle Veranstaltungen beschränken.

Der Fahrgast muss registrierter Kunde sein und die passende App (Android oder iOS) installiert haben. Mit ihr meldet er sein Ziel, Bandwagon sucht dann einen zweiten Fahrgast mit eine ähnlichen Destination oder einem Ziel, dass auf der Route liegt. Das System errechnet und vergleicht zu diesem Zweck die jeweiligen Fahrtrouten. Findet Bandwagon einen Partner, müssen die beiden zwar eventuell einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, zahlen aber nur etwa 60 Prozent des Fahrpreises. Außerdem ersparen sie sich das bisweilen sehr lange Anstellen in der Warteschlange. Die Abrechnung erfolgt über Bandwagon, im Taxi muss niemandem Bargeld überreicht werden.

Für Fahrten von den Flughäfen werden die klassischen gelben Taxis mit Taxameter benutzt, in der umgekehrten Richtung kommen die häufig schwarzen Towncars mit Pauschalpreisen zum Zug. Am Flughafen La Guardia soll im Sommer auch ein Terminal für ankommende Passagiere eingerichtet werden, die noch nicht Bandwagon-Nutzer sind. Übrigens hat das Startup Partner in Montreal gefunden, die dort einen ähnlichen Dienst einführen möchten. Bleibt die Frage, ob sich die Taxibetreiber dafür begeistern können.

Zusatzumsatz mit Warenautomat

Sie werden sich wohl eher für ein Angebot der Vengolabs interessieren: Dieses Startup bemüht sich derzeit um einen Genehmigung der zuständigen New Yorker Behörde, um kleine Verkaufsautomaten mit Touchscreen in Taxis installieren zu dürfen. Damit könnten Waren mit geringem Volumen wie Kaugummis, Kondome, Süßigkeiten, rauchfreie Zigaretten oder hochkonzentrierte Energydrink-Shots feilgeboten werden.

Zentrale Einnahmequelle sollen aber nicht die Verkaufserlöse ein. Vielmehr sollen die Hersteller der Waren eine Platzierungsgebühr entrichten, wie das auch bei Supermärkten üblich ist. Im Gegenzug können die Anbieter dann auf dem Touchscreen Werbung und Fragebögen einblenden. Vengolabs hofft auf Kunden, die neue Produkte testen oder einführen möchten. Der Taxibetreiber würde eine fixe monatliche Gebühr pro Apparat erhalten, dem Taxichauffeur winkt eine kleine Umsatzbeteiligung. Derzeit werden die Fahrgäste in den meisten gelben Taxis der Stadt mit einem Fernsehprogramm berieselt. (jk)