Debian und das Firmware-Problem

Die Debian-Entwickler sind aufgefordert, über den Umgang mit proprietärer Firmware abzustimmen.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Bis zum Wochenende stimmt das Debian-Projekt über den Umgang mit proprietärer Firmware in der kommenden Version 5 ("Lenny") ab. Insgesamt sieben Optionen stehen den Entwicklern zur Auswahl. Sie reichen von der kompletten Eliminierung proprietärer Firmware auch um den Preis einer weiteren Verzögerung der Freigabe über "Weitere Diskussionen sind nötig" und "Das Release-Team soll entscheiden" bis zur offiziellen Aufnahme von Firmware-Dateien in die Distributionen.

Bei vielen LAN-, WLAN- und SCSI-Chips muss der Treiber zunächst eine Firmware in den Chip laden, um das Gerät betreiben zu können, weshalb der Linux-Kernel mittlerweile eine Reihe frei verfügbarer Firmware-Dateien enthält. Diese Firmware kommt meist als Binärdatei ohne Quelltexte, was der Forderung der Debian-Richtlinien für Freie Software (Debian Free Software Guidelines, DFSG) nach Verfügbarkeit der Quelltexte widerspricht. Die Entfernung der Firmware-Dateien bedingt allerdings Änderungen am Linux-Kernel und bringt eine schlechtere Hardware-Unterstützung mit sich. (odi)