Hustler Europe lässt P2P-Nutzer abmahnen

Durch die Zusammenarbeit mit Media Protector sollen "Rechtsbeeinträchtigungen in einen beständigen Einnahmestrom verwandelt" werden

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Von
  • Peter Mühlbauer

Am Wochenende wurde bekannt, dass die Krefelder Firma Hustler Europe mit Media Protector zusammenarbeitet. In Foren war bereits früher von Abmahnungen im Auftrag der Tochter des amerikanischen Unternehmens berichtet worden, das sich selbst als "The World's Largest Adult Entertainment Company" bezeichnet.

Media Protector sammelt mit der Software FileWatch IP-Nummern in P2P-Systemen und benutzt sie, um über Provider Namen und Adressen von Nutzern zu bekommen, welche anschließend mit Geldforderungen konfrontiert werden. Das Vorgehen ähnelt dem der Forma DigiProtect, allerdings fordert Media Protector keine Übertragung von Rechten. Beide Unternehmen stellen heraus, dass ihre Geschäftspartner aus nicht lizenzierten Angeboten Profit schlagen können. Auch Helen Clyne von Hustler Europe spricht davon, dass durch die Zusammenarbeit "Rechtsbeeinträchtigungen in einen beständigen Einnahmestrom verwandelt" würden.

Digi Protect geriet im letzten Jahr mit seinem Geschäftsmodell in die Kritik, weil kaum Anreize bestehen, dass bei der Zuordung von IP-Nummern zu Rechtsverletzungsakten und Namen gründlich gearbeitet wird. Stattdessen kann es potentiell dazu verleiten, an möglichst viele Personen Forderungen zu versenden, weil Menschen gerade bei Ansprüchen mit Peinlichkeitspotential dazu neigen, diese auch dann schnell und ohne Aufsehen zu begleichen, wenn sie sich selbst keiner Rechtsverletzung bewusst sind.

Auch eine mit Media Protector zusammenarbeitende Kanzlei unterstellte einer Nutzerin das nicht lizenzierte Anbieten von Dateien, obwohl sie einen speziell modifizierten eMule-Client nutzte, mit dem so etwas gar nicht möglich gewesen sein soll. (pem)