Verbreitung von Android-Malware nimmt deutlich zu, aber ...

Die Antivirenfirma Kaspersky hat im zweiten Quartal dieses Jahren doppelt so viele neue Android-Schädlinge gesichtet wie im gleichen Quartal des Vorjahres. Anlass zur Panik ist das allerdings nicht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 120 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg

Die Anzahl der Kaspersky insgesamt bekannten Malware-Samples ist deutlich in die Höhe geschnellt.

(Bild: Kaspersky Lab)

Die Antivirenfirma Kaspersky Lab will im zweiten Quartal dieses Jahres doppelt so viele neue Android-Schädlinge gesichtet haben, wie im gleichen Quartal des Vorjahres. Laut dem entsprechenden Gefahrenbericht ist die Anzahl der bekannten Malware-Samples für Android um in Q2 um rund 30.000 auf insgesamt über 100.000 angestiegen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen in diesem Zeitraum lediglich knapp 15.000 neue Samples entdeckt.

Anlass zur Panik ist das allerdings nicht. Zum Einen handelt es sich nicht um 30.000 neue Viren, sondern um Samples – also jeweils Apps, die mit einer von wenigen Android-Virenfamilien infiziert sind. Insgesamt kennt Kaspersky davon nun 629. Zum Anderen lauert die Gefahr nicht im offiziellen Google Play Store, sondern in alternativen App-Katalogen, welche die eingereichten Apps keiner ausreichenden Prüfung unterziehen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wer sich ausschließlich an dem üppigen App-Angebot von Google Play bedient, der hat wenig zu befürchten. Alternative App-Portale, und somit auch Android-Malware, sind vor allem in Asien verbreitet.

Alles im grünen Bereich: Auf den Rechnern deutscher Kaspersky-Nutzer fand sich vergleichsweise wenig Malware.

(Bild: Kaspersky Lab)

Was die Virengefahr für PCs betrifft, steht Deutschland im weltweiten Vergleich nach wie vor gut da: Zwar ist Deutschland in den Top 10 der Länder, in denen die meiste Malware gehostet wird, laut Geo-IP-Ermittlung mit 14,5 Prozent von Platz vier auf Platz drei gerutscht. Der Anteil der Kaspersky-Nutzer, welche von der Schutzsoftware hierzulande geschützt werden mussten, ist mit rund einem Drittel allerdings noch im moderaten Bereich. Häufig mussten die Kaspersky-Schützer etwa in Armenien, Russland und Kasachstan einschreiten. Jeder zweite Nutzer war hier einem Online-Angriff ausgesetzt.

Bei den lokalen Virenfunden, also infizierten Dateien auf Datenspeichern wie Festplatten und USB-Sticks, ist die Lage in Deutschland noch entspannter: Laut den Telemetriedaten wurden Kasperskys Schutzprogramm in Deutschland auf 18,5 Prozent der Rechner fündig – im Vergleich zu Infektionsquoten von fast 60 Prozent in Vietnam und Bangladesch.

Siehe hierzu auch:

(rei)