Windows 8.1 unterstützt Hinting-Protokoll für Hybrid-Festplatten

Windows 8.1 soll Hybrid-Festplatten mit Flash-Puffer besser nutzen können: Per Hinting-Protokoll nach SATA 3.2 lässt sich der schnellere Speicher gezielt befüllen.

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Von
  • Boi Feddern

(Bild: Seagate)

Mit der sogenannten Hybrid-Information-Technik, die seit kurzem offiziell zum SATA-Standard zählt, sollen Hybrid-Festplatten durchstarten. Sie kombinieren hohe magnetische Speicherkapazität mit einigen Gigabyte NAND-Flash-Speicher für kürzere Zugriffszeiten in einem Laufwerk. Hybrid Information ermöglicht es dem Betriebssystem, Daten gezielt im Flash-Cache von Hybrid-Festplatten abzulegen.

Bei bisherigen Hybrid-Festplatten entscheidet alleine der Laufwerks-Controller, welche Daten von den Magnetscheiben zusätzlich im Puffer abgespeichert werden. Der Controller "sieht" nur die tatsächlichen Zugriffe und hat keine weiteren Informationen. Eine Anwendung muss mindestens schon zwei- oder dreimal gestartet worden sein, bevor die selbstlernenden Algorithmen der Laufwerke bestimmte Daten als puffernswert erachten. Hybrid Information beziehungsweise das zugehörige Hinting Protocol sollen die Geschwindigkeit erheblich steigern, indem sie etwa Daten auch vorausschauend in den Cache von Hybrid-Festplatten laden. Allerdings sind dafür spezielle Treiber nötig, die es bisher nicht gab.

Wie jetzt bekannt wurde, wird das im Oktober erscheinende Windows 8.1 eine Unterstützung für Hybrid-Festplatten mit Hybrid-Information-Technik an Bord haben. Andere jüngere Windows-Versionen wie 7 und 8 können möglicherweise über Zusatztreiber den Cache der neuen Hybrid-Platten befüllen. Intel erwähnt in den Release Notes (PDF-Datei) zu seinem Rapid-Storage-Technology-(RST-)Treiberpaket in Version 12.5 eine Hybrid-Hint-Funktion. Die schon länger im Netz kursierende Treiberversion hat der Chiphersteller zwischenzeitlich aber wieder zurückgezogen.

Sowohl Seagate als auch Western Digital scheinen bereits Hinting-kompatible Hybrid-Festplatten – oder Solid-State Hybrid Drives (SSHD), wie die Mitglieder der Storage Products Association sie mittlerweile nennen – in Entwicklung zu haben. Diese sollen für effektiveres Caching über größere Flash-Caches als bisher verfügen. Microsoft wollte ursprünglich anscheinend nur SSHDs mit mindestens 12 GByte Cache zertifizieren, hat die Schwelle aber übergangsweise auf SSHDs mit 8 GByte Cache – also soviel wie bei bisherigen Laufwerken – abgesenkt. Davon müssen mindestens 6 GByte netto fürs Caching nutzbar sein, also nicht durch Verwaltungsinformationen belegt oder für Wear-Leveling oder spezielle Puffermechanismen reserviert sein.

Selbstlernende Hybrid-Festplatten soll es weiterhin für Betriebssysteme ohne Hybrid-Information-Unterstützung geben. Ein WD-Sprecher erwähnt (PDF-Datei) in diesem Zusammenhang konkret Windows XP und Linux. (boi)