Cebit

Microsoft stellt "Kinder-Messenger" vor

Zu den 500 Einzelaktionen, die am heutigen Safer Internet Day in 50 Ländern stattfinden, gehört auch die Präsentation eines auf Minderjährige zugeschnittenen Messengers.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 77 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Monika Ermert

Am heutigen 6. Safer Internet Day würden in 50 Ländern über 500 Einzelaktionen stattfinden, meldet die EU-Kommission. Die Beteiligten reichen von der International Telecommunication Union (ITU) über Sicherheitsfirmen wie Kaspersky, die den ursprünglich dem Jugendmedienschutz gewidmeten Tag für sich entdecken, bis zu der wegen ihrer Filterpolitik gescholtenen australischen Medienregulierungsbehörde Australian Communications and Media Authority.

Microsoft hat derweil schon einmal seinen Kinder-Messenger vorgestellt, obwohl er noch nicht fertig ist. Dieser wird nach den Vorgaben von jugendschutz.net und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM) entwickelt. Die Testphase habe verlängert werden müssen, um einen stabilen Betrieb der kostenlosen Software auf verschiedenen Systemen zu gewährleisten. Die finale Version soll zur CeBIT im März vorliegen.

Für die Sicherheit ihrer Kinder beim Messaging sorgen mit dem Kinder-Messenger dann die Eltern, die jeden einzelnen Kontakt ihrer Sprösslinge freigeben müssen. Problematische Dialoge können per E-Mail an die Eltern weitergeleitet werden, oder die Kinder können sich über eine integrierte Schnittstelle an eine Beratungshotline der Johanniter-Unfall-Hilfe wenden.

Das Angebot richte sich in erster Linie an die 6- bis 12-Jährigen, erläuterte eine Microsoft-Sprecherin. Für den echten Flirt zwischen 16- oder 17-Jährigen sei es wohl nicht so geeignet. Mit an Bord genommen wurden für den Messenger von jugendschutz.net und FSM als sinnvoll erachtete Inhaltsangebote wie das im Rahmen der Aktion "Ein Netz für Kinder" gestartete Portal "Frag Finn" oder die Suchmaschine "Blinde Kuh".

Neben Tools und der von der EU-Kommission mit Social-Networking-Providern ausgehandelten Selbstverpflichtung, in der sich die Provider zur Entwicklung weiterer Tools verpflichten, beschert der Safer Internet Day auch noch einige Statistiken zum Wohl und Wehe von Kindern und Jugendlichen im Netz. Laut einer Studie der London School of Economics sind britische Eltern am aktivsten beim Schutz ihrer Kinder im Internet. 77 Prozent der Eltern nutzen laut der LSE-Studie Filtersoftware, um ihre Kinder gegen Online-Gefahren abzusichern. Britische Eltern seien auch häufiger als Eltern in anderen EU-Mitgliedsländern in der Nähe, wenn die Kinder surfen, so die Studie. Außerdem hat der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest die "KIM-Studie 2008" über das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen vorgestellt.

Siehe zum Safer Internet Day auch:

(Monika Ermert) / (anw)