US-Filmindustrie jubelt über Copyright-Urteil gegen Hotfile

Ein US-Bundesbezirksgericht hat den Filehoster der Beihilfe zur Copyrightverletzung schuldig befunden

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Die MPAA, der Verband der großen Hollywood-Studios, freut sich über ein Urteil gegen den Filehoster Hotfile. Wie US-Medien unter Berufung auf die MPAA berichten, hat eine Bundesbezirksrichterin in Florida Hotfile in einem abgekürzten Verfahren der Beihilfe zur Copyrightverletzung schuldig befunden. Das Urteil ist noch unter Verschluss, weil es erst redigiert werden muss. Jedenfalls ist die erstinstanzliche Entscheidung bislang nicht rechtskräftig. Von Hotfile liegt noch keine Stellungnahme vor.

Die Filmindustrie warf in dem seit 2011 laufenden Verfahren (1:11-cv-20427) Hotfile massive Copyrightverletzungen vor. Diesen Vorwurf hatte das Gericht abgewiesen. Hotfile sieht sein Angebot durch den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) gedeckt. Rechtswidrig bereitgestellte Dateien würden gesperrt, wenn auf sie hingewiesen werde. Dafür hat der Filehoster den Rechteinhabern Werkzeuge bereit gestellt.

Vor Gericht erhob Hotfile den Vorwurf, das Filmstudio Warner Bros. habe wiederholt die Löschung von Dateien verlangt, ohne die Rechte zu besitzen. Warner hat diese Rechteanmaßung eingestanden und argumentiert, dass die manuelle Prüfung verdächtiger Dateien zu mühsam gewesen sei. Software hatte Warner gezielt löschen wollen, weil diese den schnelleren Download rechtswidriger Kopien ermöglicht haben soll.

Die Richterin sah die Rechts- und Faktenlage aber offenbar so deutlich zu Gunsten der Kläger, dass sie das Verfahren durch ein Summary Judgement abgekürzt hat. Das Gericht lehnte es ab, die DMCA-Schutzbestimmungen anzuwenden und hat auch Hotfile-Gründer Anton Titov persönlich haftbar gemacht.

"Diese Entscheidung sendet ein klares Signal, dass Unternehmen wie Hotfile, die auf einem Fundament gestohlener Werke fußen, für den Schaden zur Verantwortung gezogen werden, und für ein sicheres, legitimes Internet", wird MPAA-Chef Chris Dodd zitiert. "Wir applaudieren dem Gericht für die Erkenntnis, dass Hotfile nicht einfach ein Dateispeicher war, sondern ein Geschäftsmodell, das auf die massive Verbreitung gestohlener Inhalte aufbaut." (anw)