IDF: Intels Ausblick auf 2014

Außer Baytrail-Produkten demonstriert Intel-Chef Brian Krzanich 14-nm-Prozessoren sowie LTE-Chips für Smartphones, aber auch "Quark": Eine Plattform für Wearable Computing mit einem Fünftel der Größe eines Atoms bei einem Zehntel des Energieverbrauchs.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Müssig
  • Andreas Stiller

Erstmals trat der neue Intel-Chef Brian Krzanich auf dem hauseigenen Entwicklerforum IDF in San Francisco auf. Er will den weltweit führenden Chiphersteller wesentlich stärker auf Mobilgeräte ausrichten, also auf Wachstumsmärkte. Bald sollen Tablets mit dem neuen Baytrail-Atom starten, sowohl mit Android als auch Windows 8.1. Weitere Details zu Baytrail werden in den kommenden Tagen erwartet, denn am heutigen Tag lagen die Launch-Aktivitäten in San Francisco woanders – nein, nicht bei iPhone 5c und iPhone 5s, sondern beim neuen Xeon E5 mit Ivy-Bridge-EP-Innenleben.

Intels neuer CEO Brian Krzanich on stage

(Bild: Florian Müssig)

Krzanich zeigte ein Smartphone mit dem 2014 kommenden Merrifield-Atom und dem hauseigenen LTE-Chip XMM 7160, welches auch Samsung in die LTE-Version des Galaxy Tab 3 10.1 einbauen will. Einen Tablet- oder Smartphone-Atom mit integriertem LTE-Modem versprach Krzanich allerdings nicht. Das dürfte Analysten enttäuschen, denn dank eingebauter LTE-Funktechnik dominiert Qualcomm den Smartphone-Markt. Quasi zum Trost versprach Krzanich einen verbesserten LTE-Chip XMM 7260 für 2014, der LTE Advanced beherrschen soll – die Live-Demo eines Wechsels von LTE zu LTE Advanced klappte allerdings erst im zweiten Anlauf.

Für 2014 plant Intel die 14-nm-Atoms der Airmont-Generation, darunter die Server-Version Denverton. Schon heute hochhalten konnte Krzanich ein Ultrabook mit dem Haswell-Nachfolger Broadwell, also der dann wohl fünften Core-i-Generation, die ebenfalls in 14-nm-Technik vom Band laufen wird. Viel Aktivität zeigte das Notebook allerdings nicht, man sah lediglich das statische Hauptmenü des Spiels Cut the Rope – es vom Stromnetz abstöpseln oder eine Runde zocken traute sich Krzanich nicht. Wie üblich sollen mit Broadwell Performance und Akkulaufzeit zulegen. Man wolle Broadwell zudem noch dieser Jahr "shippen" – was aber wohl eher auf Evaluierungssamples für Partner gilt und weniger für finale Produkte an Endkunden.

IDF: Keynote von Brian Krzanich (6 Bilder)

Brian Krzanich zeigt ein (angeblich) laufendes Ultrabook mit einem 14-nm-Prozessor der Broadwell-Generation. (Bild: Florian Müssig)

Die meiste Aufmerksamkeit aber konnte Intels neue Plattform für "Wearable Computing" auf sich ziehen: Quark X1000, ein neuer winziger x86-Prozessor für den Embedded-Markt, mit einem Fünftel der Größe eines Atom-Prozessors und einem Zehntel seiner Energieaufnahme. Quark ist voll synthetisierbar und soll eine offene Architektur besitzen, zumindest offen gelegte Schnittstellen, sodass Fremdfirmen eigene Hardware ankoppeln können. Zunächst, so betonte Krzanich, ist aber nicht daran gedacht, das Design außer Haus zu geben, sondern man werde individualisierte Produkte selbst fertigen. Die hauseigenen Fabs seien darauf ausgelegt und könnten im Einwochenrhythmus unterschiedliche Dies fahren. (ciw)