Darpa sucht nach neuen militärischen Anwendungen von Quantensystemen

Die Forschungsbehörde des Pentagon will keine Weiterentwicklung von existierenden Konzepten, sondern revolutionär neue Ideen zur Nutzung der Quantenverschränkung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Darpa, die Forschungsbehörde des Pentagon, ist bekannt für manche exotische Technikwünsche. Auch die neue Ausschreibung der Darpa-Abteilung Microsystems Technology Office (MTO) vom 27. März ist zumindest ungewöhnlich. Gesucht werden Vorschläge für Systeme, wie sich die Quantenverschränkung militärisch nutzen ließe, um dem Auftrag der Darpa zu genügen, die technische Überlegenheit des US-Militärs zu sichern.

Die Ausschreibung erfolgt im Rahmen des Programms Quantum Entanglement Science and Technology (QuEST), mit dem neue, natürlich "revolutionäre" experimentelle und theoretische Ansätze für kleine Quantensysteme mit beispielsweise wenigen Qubits oder kleine Quantenspeicher gefunden werden sollen. Anspruchsvoll werden Verbesserungen von bereits existierenden Erkenntnissen oder Verfahren der Quantenkryptografie und der Quantencomputer ausgeschlossen. Über die finanziellen Mittel will man noch nichts sagen, es heißt, dass sicher mehrere Projekte finanziert werden könnten und die Gelder sich auch nach der Bedeutung des eingereichten Konzepts richten werden.

Interessiert sei man beispielsweise an Konzepten, die sich mit "dem Wesen, der Herstellung, der Kontrolle oder der Übertragung einer Multi-Qubit-Verschränkung, mit der Interkonversion zwischen unterschiedlichen Qubit-Typen bei Erhalt der Kohärenz und der Verschränkung oder mit den fundamentalen Grenzen für den Erhalt von Kohärenz und Verschränkung" beschäftigen. Zudem ist man allgemein an neuen Problemen oder Fragestellungen interessiert, durch die die Quanteninformationswissenschaft vermutlich entscheidend verbessert werden könnte. (fr)