Oracle kündigt erneut In-Memory-Technik an

Wie schon 2012 hat Larry Ellisson auf der diesjährigen Oracle Open World mit In-Memory-Technik geworben. Diesmal steckt jedoch mehr dahinter, und es gibt passende Hardware.

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Von
  • Christian Kirsch

Schon 2012 hatte Oracle behauptet, die gehypte In-Memory-Technik für seine Datenbank zu besitzen. Allerdings ging es seinerzeit vor allem um SSDs, nicht um den schnelleren Hauptspeicher. Nun bekommt Version 12c von Oracles Datenbank wirklich eine Option, die Tabellen oder ganze Datenbanken komplett ins RAM auslagert und dadurch Data-Warehouse-Abfragen bis zu 100mal schneller als bislang ausführen soll. Bei den üblichen Transaktionen spricht Oracle von einer Verdrei- bis Vervierfachung des Durchsatzes.

Erreicht wird diese Verbesserung auch durch das gleichzeitige Speichern zeilen- und spaltenorientierte Versionen der Daten. Das klassische Row-Format eignet sich besser für OLTP-Aufgaben (Online Transactional Processing), der Column-Store für Analysen. Das Füllen der spaltenorientierten Speicherbereiche erfolgt für aktive Tabellen und Partitionen beim Start des Servers oder beim ersten Zugriff. Ein bisheriger Flaschenhals bei Auswertungen, die nur für Analysen erforderlichen Indizes, entfallen dank der spaltenorientierten Speicherung in Zukunft. Anwendungen müssen laut Oracle nicht an die neue In-Memory-Technik angepasst werden, lediglich diese Indizes sind manuell zu löschen.

Passend zur Software kündigte Oracle neue Hardware an: Der Server M6-32 ist mit maximal 32 TByte Speicher und bis zu 32 Sparc-M6-CPUs ausgestattet. Jede davon verfügt über 12 Cores. Dafür verlangt Oracle rund 3 Millionen US-Dollar, was ein Drittel des Preises einer IBM P795 sein soll. In die passen jedoch maximal 16 TByte RAM. Mit solchen Vergleichen ist Oracle allerdings schon einmal beim US-amerikanischen Werberat (National Advertising Division des Better Business Bureau Council) angeeckt. (ck)