AMD Phenom II im Handel -- solo und in Komplettrechnern

Die beiden neuen 45-nm-Prozessoren der Phenom-II-Baureihe sind hierzulande bereits lieferbar, unterdessen tauchen die ersten AM3-Mainboards auf.

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Offenbar macht der neue AMD-Chef Dirk Meyer ernst mit seiner Vorgabe, dass neue Produkte nun vor allem so schnell wie möglich auch verkauft werden sollen: Nur wenige Tage nach der offiziellen Ankündigung sind die beiden ersten 45-nm-Prozessoren von AMD für Desktop-Rechner im deutschen Einzelhandel erhältlich, ebenso wie erste damit bestückte Komplettrechner. Außerdem sind erste Mainboards mit der kommenden Prozessorfassung AM3 aufgetaucht.

Wie erwartet, sind die Einzelhandelspreise von Phenom II X4 940 Black Edition und Phenom II X4 920 bereits leicht gesunken, die mit 1000-Stück-OEM-Listenpreisen von 275 und 235 US-Dollar in der AMD-Preisliste geführten Produkte sind ab etwa 250 beziehungsweise 205 Euro bestellbar.

Mit dem XPS 625 Desktop (Dell) und dem Pavilion Elite m9500z (HP) offerieren die beiden weltweit größten PC-Hersteller bereits Komplettsysteme mit Phenom II, ebenso wie etwa auch die kleineren deutschen Firmen Hyrican (bei Euronics) oder One.

Für die typischen Bürocomputer der großen Hersteller gibt es den Phenom II noch nicht als Option – hier kommen meistens Quad-Cores mit maximal 95 Watt TDP zum Einsatz, die beiden ersten Phenoms der 45-nm-Generation würden mit 125 Watt TDP Spannungsversorgung und Kühlung solcher Bürorechner überfordern. Phenom-II-X4-Versionen mit 95 Watt und auch 65 Watt TDP werden in AM3-Ausführung erwartet.

Unterdessen haben die Firmen Asus (M4A78 PRO) und Elitegroup Computer Systems (ECS, A790GXM-AD3) erste Mainboards mit der kommenden AMD-Prozessorfassung AM3 angekündigt. AM3-Prozessoren werden in den nächsten Wochen erwartet und sollen insbesondere DDR3-SDRAM ansteuern können, aber auch kompatibel zu vielen AM2+-Mainboards sein. Asus und ECS interpretieren die AM3-Plattform unterschiedlich: Während des ECS A790GXM-AD3 erwartungsgemäß mit vier Steckplätzen für DDR3-Speichermodule bestückt ist, kombiniert Asus beim M4A78 PRO AM3-Prozessoren mit DDR2-SDRAM. Laut Asus funktionieren aber auch AM2+-Prozessoren.

Laut ECS sind bis zu 32 GByte DDR3-SDRAM möglich, was aber wohl den Einsatz von ungepufferten 8-GByte-Speicherriegeln erforderlich macht; ECS hat bisher offenbar nur 2-GByte-DDR3-Module auftreiben können und den Speicherausbau deshalb nur bis 8 GByte getestet. SDRAM-Weltmarktführer Samsung baut laut Webseite zurzeit ungepufferte 4-GByte-DIMMs aus 2-GBit-Chips erst in Musterstückzahlen. Für 8-GByte-UDIMMs sind 4-GBit-Chips nötig, die es noch nicht gibt.

ECS gibt auch einen Hinweis auf die DDR3-RAM-Taktfrequenz, sie soll beim Phenom II maximal 667 MHz betragen (DDR3-1333/PC3-10600).

ECS erwähnt beim A790GXM-AD3 auch die AMD-Plattform Dragon; allerdings hat AMD bisher in Bezug auf Dragon nur von DDR2-Speicher gesprochen, die Kombination der AM3-Phenoms mit DDR3-RAM gehört eigentlich schon zur nächsten Plattform, die wohl Leo heißen wird. (ciw)