Pirate Bay entgeht voller Breitseite
Der zweite Prozesstag im Verfahren gegen "The Pirate Bay" begann mit einer Überraschung: Der Staatsanwalt lässt seinen schwerwiegendsten Vorwurf gegen die Betreiber der Filesharing-Seite fallen.
Überraschende Wende im Stockholmer Prozess gegen die Betreiber des BitTorrent-Verzeichnisses "The Pirate Bay": Staatsanwalt Håkan Roswall hat heute Morgen seinen schwerwiegendsten Vorwurf fallengelassen.
Roswall wirft den vier Angeklagten nun nicht mehr die Mittäterschaft bei der "Vervielfältigung" urheberrechtlich geschützten Materials vor. Bestehen bleibt der Vorwurf der Komplizenschaft bei der "Bereitstellung" von Raubkopien. Die neue Anklageschrift mit den entsprechend abgeschwächten Formulierungen will der Staatsanwalt dem Gericht morgen zustellen.
Dem britischen Online-Dienst The Register zufolge musste Roswall seine Klageschrift zurechtstutzen, weil er am ersten Prozesstag nicht beweisen konnte, dass seine als Beweismaterial gesammelten Beispiel-Downloads durch den Pirate-Bay-Tracker ermöglicht wurden.
Die Angeklagten Fredrik Neij, Gottfrid Svartholm Warg, Peter Sunde Kolmisoppi und Carl Lundström sowie ihre Anwälte zeigten sich zuversichtlich, einen Freispruch erstreiten zu können.
Siehe dazu auch:
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- Torrent-Piraten verhängen Medien-Embargo
- US-Filmindustrie fordert 10 Millionen Euro von The Pirate Bay
- Schwedischer Pirate-Bay-Ermittler heuert bei Warner an
- US-Unterhaltungskonzerne verlangen Schadenersatz von The Pirate Bay
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(cwo)