AVMs FRITZ!Box lernt IPv6 [Update 2]

Eine neue Firmware verleiht AVMs DSL-Routern die Fähigkeit, sich mit dem zukünftigen, IPv6-basierten Internet zu verbinden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 215 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Michael Riepe

IPv6 kommt – das steht fest. Allerdings fehlt es noch hier und da an geeigneten Geräten, etwa IPv6-fähigen DSL-Routern. AVM will seine FRITZ!Box-Modelle künftig mit einer Erweiterung ausstatten, die die Nutzung des kommenden Internet-Protokollstandards zumindest einfacher gestaltet: Der Router kann einen sogenannten 6to4-Tunnel aufbauen. Rechner im (W)LAN, die IPv6 verwenden, können darüber mit dem Rest der Welt Kontakt aufnehmen. Eine Testversion der neuen Firmware für die FRITZ!Box Fon WLAN 7270 will der Hersteller zur CeBIT im Web bereitstellen.

Wer ein eigenes, von außen erreichbares IPv6-Netz haben möchte, muss allerdings weiter warten oder zu anderen Mitteln greifen, etwa Teredo. Zwar kann auch das 6to4-Verfahren ein komplettes Netz routen, dessen IPv6-Adresse leitet sich jedoch aus der IPv4-Adresse ab, die der DSL-Provider beim Verbindungsaufbau zuteilt – und die sich alle 24 Stunden ändert.

Außerdem überträgt die DSL-Verbindung weiterhin nur IPv4-Pakete. Der Router muss IPv6-Pakete mit einem zusätzlichen IPv4-Header versehen und an die Gegenstelle senden, die immer auf die Anycast-Adresse 192.88.99.1 hört. Das Ein- und Auspacken kostet nicht nur Zeit; der höhere Overhead senkt obendrein den Nettodurchsatz. Eine "native" IPv6-Anbindung über DSL, die diese Nachteile vermeiden würde, ist jedoch bislang nicht in Sicht, weder bei den Geräteanbietern noch bei den DSL-Providern.

[Update 2] Wie AVM inzwischen mitteilte, beherrscht die neue Firmware sowohl 6to4-Tunnel als auch natives IPv6. Wer will, kann IPv4 und IPv6 parallel auf derselben DSL-Verbindung übertragen. Voraussetzung ist allerdings, dass der DSL-Provider eine Einwahl mit IPv6 unterstützt. Für den Testbetrieb stellte freenet einen geeigneten Zugang bereit. Es bleibt zu hoffen, dass entsprechende Angebote bald auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. (mr)