Biosprit: Algen 30x ergiebiger als Raps

Algen können Kohlendioxid verstoffwechseln und als Rohstoffquelle für Biosprit dienen.

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Algen können Kohlendioxid verstoffwechseln und als Rohstoffquelle für Biosprit dienen. Am IGV Institut für Getreideverarbeitung bei Potsdam wurde ein 3D-Matrix entwickelt, in der zwei- bis dreimal so viele Algen wachsen, wie in herkömmlichen Reaktoren. An einem Tag können über 170g/m2 geerntet werden. Es gibt bereits viele kommerzielle Algenzuchtanlagen. Die weltweit größte Algenproduktionsanlage steht derzeit in Klötze in Sachsen-Anhalt und produziert rund 130 Tonnen Mikroalgen pro Jahr in ihren Glasrohren. Die Algen ernähren sich von Nährsalzen und CO2. Die Ernte erfolgt am Ende der Anlage per Zentrifuge. Zurück bleibt eine grüne Paste aus Mikroalgen. Bisher wird das Algenpulver als Zusatz zu Nahrungsmitteln oder für Kosmetika genutzt.

Die Algen können aber auch zur Herstellung von Biosprit genutzt werden. Seit Anfang des Jahres arbeitet das Potsdamer Institut für das amerikanische Start-up Greenfuel, um die Gewinnung von Treibstoff und die Reduzierung von CO2 mit Hilfe von Mikroalgen voranzutreiben. Die CO2 Emissionen sollen dazu in sonnenbeschienene, transparente Algenfarmen geleitet werden. Die gezüchteten Mikroalgen können abgetrennt und zu Treibstoffen verarbeitet werden. Greenfuel-Chef Cary Bullok erwartet pro km2 umgerechnet 7.600 Tonnen Biodiesel aus dem Fettanteil der Algen und 4.100 Tonnen Ethanol aus deren Kohlehydratanteil. Mikroalgen seien damit ~ 30 Mal ergiebiger in der Ölausbeute als Raps oder Sonnenblumenkerne.

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