Webfehler

Das Erneuerbare-Energiengesetz wird zehn Jahre alt. Umweltschützer kritisieren die Förderung von Palmölverbrauch

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Das Erneuerbare Energiengesetz, kurz EEG, feiert dieser Tage seinen zehnjährigen Geburtstag. Was die Förderung der klimafreundlichen Stromerzeugung angeht, ist es sicherlich eine Erfolgsgeschichte. Umweltschützer nützen den Jahrestag allerdings, um auf eine Schattenseite hinzuweisen: Die Vernichtung tropischer Wälder im Namen des Klimaschutzes.

In Malaysia gibt es seit Jahrzehnten eine florierende Palmölindustrie, deren Plantagen inzwischen ein großer Teil der dortigen Wälder hat weichen müssen Palmöl ist nicht erst seit gestern in der Lebensmittelindustrie sehr beliebt und findet sich in zahlreichen Produkten. Aber Palmöl kann auch als Kraftstoff zur Energiegewinnung verbrannt werden, wodurch sich der Absatz noch einmal steigern lässt. Längst werden auch im benachbarten Indonesien und in anderen Ländern wie Papua Neuguinea, Peru oder Kolumbien Wälder gerodet, deren Reste verbrannt. Dort, wo der Waldboden torfig ist, wie auf Sumatra und Borneo, fängt dieser bei dieser Art von Raubbau nicht selten Feuer. Das Ergebnis: Unterm Strich überwiegen die mit dem Palmöl verbundenen Emissionen des Treibhausgases CO2 jene, die entstünden, wenn statt des vermeintlichen Biotreibstoffs Diesel eingesetzt würden.

Für die Organisation Rettet den Regenwald ist daher klar, dass ein Webfehler des EEGs dringend behoben werden muss. Palmöl, das in Blockheizkraftwerken verbrannt wird, bekomme eine Förderung von bis zu 23 Cent pro Kilowattstunde. Sein Verbrauch werde dadurch erst rentabel. 2008 seien in Deutschland 1.400 Anlagen aller Größenordnung mit Palmöl befeuert worden und hätten mit 450.000 fast die Hälfte des deutschen Jahresverbrauchs verbrannt.

"Längst ist klar: Die Stromgewinnung durch Palmöl trägt nicht zum Klimaschutz bei - im Gegenteil: Durch den Verlust der Wälder als grüne Lunge, durch Brandrodung und Trockenlegung der Torfmoore entweichen mehr klimaschädliche Gase als eingespart werden sollen", meint Klaus Schenck von Rettet den Regenwald. Für die Plantagen, die das Öl für deutsche Kraftwerke produzieren, brauche man 130.000 Hektar Land. Aufgrund der Urwaldzerstörung sei Indonesien bereits der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen - nach China und den USA.