Nordkorea: Raketenstart missglückt

Scheitern wird offiziell eingeräumt

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Der Satellit kam nicht bis ins All. Mit dieser Nachricht hat Nordkorea offiziell bestätigt, was Südkorea, Japan und die USA bereits Minuten nach dem Start der Unha-3-Rakete gemeldet hatten: Dass die weltweit beachtete und von Ländern der Region mit Anspannung und Nervosität verfolgte Aktion gescheitert ist.

Die Rakete soll nach wenigen Minuten Flug auseinandergebrochen sein, wie im Westen schnell berichtet wurde, meist mit Hinweis auf die anderen gescheiterten Versuche Nordkoreas mit mehrstufigen Raketen. Dass Nordkorea diesmal den Fehlversuch offiziell eingestand, wird als Überraschung herausgestrichen, zumal der Raketstart mit den Feiern zum 100. Geburtstag von Kim Il-sung, dem Großvater des jetzt herrschenden Kim Jung-un, verbunden worden war. Das Scheitern der weithin beachteten Mission, mit der offiziell ein Wettersatellit in seine Umlaufbahn befördert werden sollte, dürfte von der Führung nicht gut aufgenommen werden.

Südkorea und Japan dürften erleichtert sein, dass die technischen Fähigkeiten Nordkoreas nicht auf der Höhe der Befürchtungen sind. Was Nordkorea offiziell als Raketenmission mit zivilen Zwecken verkauft, gilt dort als provokanter Waffentest. Auch Russland äußerte scharfe Kritik. Für internationale Beobachter dürfte es faszinierend sein zu sehen, wie anders doch der Fall Nordkorea im Vergleich zu Iran behandelt wird. Wie wenig Druck im Fall Nordkorea gegen die martialischen Provokationen aufgebaut wird.