Immer mehr Menschen sterben durch Überdosis von Medikamenten

Nach einer Untersuchung in den USA ist vor allem die tödliche Einnahme von Opioiden in den letzten Jahren angestiegen

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In den USA wird derzeit heftig über die Verschärfung der Waffengesetze diskutiert. Schusswaffen sind freilich nicht nur Mittel, andere zu töten, sondern sie erleichtern auch den Suizid. Jährlich bringen sich denn auch wegen der Verfügbarkeit von Schusswaffen mehr Menschen mit diesen um, als es Morde mit Schusswaffen gibt ( Schusswaffen erhöhen die Todesrate bei Selbstmordversuchen). Die Hälfte der über 38.000 registrierten Selbstmorde im Jahr 2010 wurde mit Schusswaffen ausgeführt.

Es gibt jedoch auch andere Mittel, die Menschen töten. So sind in den USA in den letzten Jahren die Todesfälle durch Überdosierung kontinuierlich angestiegen, wie eine Untersuchung der Centers for Disease Control and Prevention zeigt, die im Journal of the American Medical Association (JAMA) erschienen ist. 2010 sind 38.329 Menschen durch eine Überdosis gestorben, 1999 waren es erst 16.849, 60 Prozent davon durch eine Überdosierung von Medikamenten. Besonders stark angestiegen ist die Überdosierung durch Opioide. 1999 starben daran 4.030 Menschen, 2010 waren es mit 16.651 bereits viermal so viel.

Der Großteil der tödlichen Überdosierung durch Medikamente geschieht also mit Opioiden. Sie werden verschrieben und genommen, um Schmerzen zu unterdrücken, aber wohl auch, um sich selbst umzubringen. Aber auch die Einnahme von Benzodiazepinen zur Bekämpfung der Angst oder Antidepressiva führen häufig zum Tod. Besonders gefährdet seien, so CDC-Direktor Tom Frieden, Menschen mit psychischen Störungen oder solche, die unter Medikamentenmissbrauch leiden.