Eine Million für den ersten Laborfleisch-Fabrikanten!

PETA setzt Preisgeld auf den Übermetzger und Fleisch aus, das Tiere verschont

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Wäre das auch eine "Challenge" für Houdek, Herta, Hoeneß oder die Männer aus der Bifi-Fabrik? Für deutsche Zulieferer jener von allen Tieren gefürchteten Sorte Mensch, dem Fleisch(fr)esser? Die Vorsitzende von PETA, den "People for the Ethical Treatment of Animals", Ingrid E. Newkirk, hat ihrer "Kirche" (siehe hierzu eine kritische Darstellung in South Park) einen sanften Paradigmenwechsel in ihren Ansichten zum Steak-, Kotelett-, Schnitzel-, Braten-, Keulen-Verspeiser vorgeschlagen, subtil eingebaut in die öffentliche Auslobung eines ansehnlichen Preisgeldes in Höhe von einer Million Dollar für die "erste Person, die eine Methode präsentieren kann, wie kommerziell realisierbare und rentable Mengen an In-Vitro-Fleisch zu marktkompatiblen Preis produziert werden können".

Dem Angebot liegt der Gedanke zugrunde, dass manche Menschen unverbesserlich bleiben, die trotz "gesunder und köstlicher" vegetarischer Fleisch-Surrogat-Produkte nicht "genug Cholesterin und gesättigtes Fett" bekommen können und nicht auf den Konsum von tierischem Fleisch verzichten.

"Many people are stunned to hear that PETA is interested in lab-grown meat, but it's clear that we must overcome our own revulsion at flesh-eating to achieve a kinder world." (Ingrid E. Newkirk)

Die Idee zum Preisgeld geht laut PETA auf das "In-Vitro-Fleisch-Symposium" zurück, das kürzlich in Norwegen stattfand. Dort wurde eine Studie vorgestellt, die nahelegte, dass es möglich sei, künstliches Fleisch zu marktfähigen Preisen herzustellen – mehr dazu hier: Ist Laborfleisch das neue Gemüse für Unbelehrbare?.

Die Summe von einer Million Dollar ergibt sich aus der Zahl der Hühnchen, die in den USA pro Stunde getötet werden. Derjenige, der den Scheck über diese Summe bekommen soll, muss nachweisen, dass er das künstlich hergestellte Fleisch in großen Mengen produzieren kann, dass er es in zehn US-amerikanischen Staaten zu einem Preis vermarkten kann, der mit den Preisen für Hühnchen konkurieren kann. Laut der Studie (PDF-Datei) des norwegischen Wirtschaftswissenschaftlers Stig William Omholt sind für Forschung und Entwicklung noch große Probleme zu lösen.

Angesichts dessen sind eine Million Dollar gar nicht so viel Geld, wie die PETA-Chefin selbst einräumt. Vielleicht hören ja manche Fleischproduzenten aber doch jenen Chor der leidgeplagten Tiere, den die Organisation in ihrem Aufruf anklingen läßt: Es sind demnach immerhin über "40 Milliarden Hühnchen, Fische, Schweine und Rinder, die in den Vereinigten Staaten jährlich zur Nahrungsherstellung getötet werden. Die empfindlichen Schnäbel der Hühnchen werden abgeschnitten und sie werden unter Drogen gesetzt und so gemästet, dass sie so schnell wachsen, dass sie unter ihrem eigenen Gewicht zu Krüppeln werden. Ihre Krägen werden bei Bewußtsein durchgeschnitten, und Millionen werden verbrüht...."