Facebook sperrt griechische Neonazis aus

Chrysi Avgi reicht dagegen eine Klage ein

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Bereits am Freitag deutete] sich an, dass die Profile von Abgeordneten der Chrysi Avgi aus dem sozialen Netzwerk Facebook verschwinden. Heute wurde bekannt, dass die Sperrung von bisher hunderten Profilen offensichtlich vom Management des sozialen Netzwerks organisiert wurde.

Die rechtsextreme Partei reagierte darauf mit einer Strafanzeige bei der griechischen Polizeiabteilung für Verbrechen im Internet. Die Neonazis fühlen sich zensiert, da ihre Netzpräsenz von Facebook als "nicht den Richtlinien entsprechend, rassistisch, Gewalt verherrlichend und faschistisch eingestuft" wurde. Von der Löschaktion sollen, griechischen Internetberichten zu Folge, sämtliche Profile von Benutzern, welche eine Sympathie oder einen lobenden Verweis zu Seiten der Chryssi Avgi haben, betroffen sein.

Derweil zeigt eine Umfrage im Auftrag der Sonntagszeitung "To Vima", dass 67,5 Prozent der Griechen für ein Verbot der Partei, aber auch jeder weiteren antidemokratischen Partei sind. Fast zwei Drittel der Griechen siehen jeden Bürger mit griechischem Pass als vollwertigen Griechen an, jedoch beharren 32,5 Prozent darauf, dass nur jemand mit griechischen Eltern Grieche sein könne.

Während 74 Prozent der Befragten angaben, dass die hohe Zahl der illegalen Immigranten ursächlich für den erschreckenden Kriminalitätsanstieg ist, sagen immerhin 43 Prozent, dass man diesen Immigranten einen legalen Aufenthaltsstatus geben solle. 47,5 Prozent sprechen sich dagegen nur für den Verbleib der legalen Einwanderer sowie eines Anteils der "notwendigen" von den illegalen Einwanderern aus. Stolze 75,4 Prozent befürworten in diesem Zusammenhang das als "Gastfreundlicher Zeus" bekannte, rigorose Vorgehen der Polizei gegen illegale Immigranten.