US-Militär setzt Kamikaze-Drohnen in Afghanistan ein

Angeblich seien sie sehr effizient, aber das Pentagon würde die Drohnen lieber als normale Munition bezeichnen

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Vor zwei Jahren hat das Pentagon von der Firma AeroVironment Minidrohnen des Typs Switchblade gekauft. Sie sind ausgestattet mit Sprengladungen und sollen Gegner mit dem Sprengstoff und der kinetischen Wucht des Aufpralls zerstören. Die leichten und kleinen Mini-Drohnen, die mit leisen Elektromotoren bis zu 10 Minuten fliegen, können im Rucksack transportiert werden und sind gewissermaßen die technische Antwort auf Selbstmordattentäter.

Die Drohnen sollen nun bereits in Afghanistan eingesetzt worden sein. Gegenüber dem Danger Room von Wired News hat der Pentagonsprecher Ben Garrett bestätigt, dass Switchblade-Drohnen eingesetzt werden und sich als "sehr wirksames Mittel" erwiesen hätten. Garrett schweigt sich allerdings darüber aus, wie oft die Kamikaze-Drohne aus welchen Gründen und mit welchen Folgen bereits eingesetzt wurde. Daher bleibt auch ungewiss, wie genau diese angebliche Präzisionswaffe wirklich ist. Das entspricht der Geheimhaltung von bewaffneten Drohneneinsätzen überhaupt. So löscht die US-Luftwaffe rückwirkend die Informationen über den Einsatz von Killerdrohnen.

Auf jeden Fall scheint das US-Militär mehr als die bislang 75 gekauften Minidrohnen zu wünschen. Nach Defense News würden "dramatisch mehr" gewünscht. Das Pentagon will Switchblade nicht als Drohne sehen, sondern als Munition, weswegen man sie auch lieber ein Lethal Miniature Aerial Munitions System (LMAMS) nennt. Der Sprecher betont aber dennoch, dass bei einem Irrtum das "Geschoss" noch vor dem Einschlag gelandet werden könne.