App optimiert Koffeinkonsum

Kurven und Balken sagen dem Nutzer, wann er eine Kaffee- oder Teepause einlegen sollte

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Viele nichtkörperliche Arbeiten können nur durch Zuführung von Koffein oder anderen Stimulanzien erledigt werden. Dabei besteht allerdings (anders als der Preston-Sturges-Film Christmas in July dies darstellt) die Gefahr, dass Schlafrhythmen erheblich durcheinandergeraten. Um dies vermeiden zu helfen, haben zwei Ärzte an der Penn State University die kosternlose iOS-App Caffeine Zone entwickelt, die dem Nutzer mitteilt, wann er am besten eine Kaffee- oder Teepause einlegt - und ab wann er dies besser unterlässt, um nachts noch schlafen zu können.

Das ist deshalb nützlich, weil Koffeingetränke nicht sofort nach dem Konsum wirken, sondern durchschnittlich erst nach etwa einer Stunde. Die Halbwertszeit beträgt bei normalen Erwachsenen etwa fünf Stunden. Von einer großen Tasse Kaffee, die dem Körper 240 Milligramm Koffein zuführt, sind nach Ablauf dieses Zeitraums noch etwa 120 Milligramm übrig. Die genaue Geschwindigkeit, mit der Koffein aufgenommen, verarbeitet und abgebaut wird, hängt allerdings von der Größe eines Menschen, seinem Alter, der Leistungsfähigkeit seiner Leber und mehreren anderen Faktoren ab.

Durch vorher veröffentlichte wissenschaftlichen Studien zu dem Thema fanden Frank Ritter und Kuo-Chuan Yeh heraus, dass für geistige Wachheit eine Menge zwischen 200 and 400 Milligramm Koffein im Blut optimal ist. Dieser Bereich wird in der App grün hinterlegt und lässt sich verändern, wenn ein Körper beispielsweise eine höhere Toleranz von Koffein entwickelt hat. Für einen gesunden Schlaf sollte der Wert dagegen unter 100 Milligramm liegen. Mit diesem blau gekennzeichneten (und ebenfalls nach individuellen Bedürfnissen modifizierbaren) Bereich zeigt die App, ab wann der Kaffee- oder Teetrinker vermutlich einschlafen kann.

Weil Kaffee oder Tee unterschiedliche Mengen an Koffein enthalten, fragt die Software nach dem Drücken des Consume-Caffeine-Buttons zum Errechnen ihrer Kurven und Balken nach dem konkreten Genussmittel. Wer kein iOS-Gerät hat, der kann seinen Koffeinkonsum mit dem Caffeine Tracker für Android planen, der einen US-Dollar kostet. Noch einfacher geht es, wenn man sich an die Faustregel hält, morgens eine große Tasse Kaffee oder Tee zu trinken, sie bis zum Mittag mit kleinen Tassen zu ergänzen und ab dem Nachmittag die Hände von Koffein zu lassen.