Kidfinder oder: Direktweg zur Verchippung

Außer Kontrolle

Um zu verhindern, dass die lieben Kleinen verlorengehen, sollen Kinder jetzt einfach ein Gerät bei sich tragen, das in eine herkömmliche Spielekonsole passt. Aus der Rubrik: Fehlplanung heute

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Was lassen sich findige Entwickler und Firmengründer nicht alles einfallen, um die Angst der Eltern auszunutz... ähm, zu zerstreuen. Da gibt es dann spezielle Kinderhandies mit Trackvorrichtung um jederzeit per angeschlosenem Ortungssystem sehen zu können, wo sich der Racker aufhält (wahrscheinlich beim unbeliebten Streber um die Ecke, der auf einmal sehr viele Freunde hat, weil er es geschafft hat, das Handy zu hacken), diverse Armbänchen und Co. (die wahrscheinlich während der "Nachhilfe" beim Streber gegen eine Gebühr von 3 Euro pro Armband dort gelagert werden können, während die Schar der kontrollierungsunwilligen Kinder sich werweißwo herumtreibt) und nun also "Kidfinder".

"Das System, das stets über Mobilfunk erreichbar ist, setzt auf eine kombinierte GSM/GPS-Ortung: Dabei wird die Position sowohl per Navigationssatellit (GPS) als auch per Funkzelle (GSM) bestimmt. Ziel ist, eine Genauigkeit von bis zu 5 Metern zu erreichen."

Na, das ist doch toll - das Gerät muss übrigens bei sich getragen werden, ist in etwa also so wirkungsvoll wie ein Handy oder das obige Armband.

Gut, dass es Leute gibt, die schon weiterdenken und dann implantierte Chips vorschlagen. "Verichip" beispielsweise, die ja Chips für Menschen anbieten. Und da es rein logisch schon unsinnig ist, wenn der Chip allzu leicht zu entfernen ist, weil sich einerseits Anton Ausreißer dann einfach das reiskorngroße Etwas aus dem Körper pult oder aber der Entführer des Sprösslings kurz mal auf "Ortung" drückt und dann sein Messer zückt, ist also Streuung angesagt. Wenn man die Chips dann noch etwas aufmotzt, fallen sie im Zeitalter von Piercing und Co. gar nicht auf.