Polizei hui, Provider pfui

Forsa hat ermittelt, wie hoch das Ansehen verschiedener Berufsgruppen ist

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Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat das Ansehen von 31 Berufsgruppen abgefragt und daraus eine Rangfolge erstellt. Auf den ersten Platz landen dabei mit einem Zustimmungswert von 95 Prozent Feuerwehrleute. Ihnen folgen trotz mehrerer Pflegeskandale in den letzten Jahren Kranken- und Altenpfleger – ein Berufsfeld, das möglicherweise auch deshalb viel Respekt erfährt, weil die Arbeit als unangenehm und schlecht bezahlt gilt. Letzteres dürfte auch für die Kindergärtnerinnen gelten, die sich auf Platz vier finden, aber nicht für die Ärzte. Sie kommen auf Platz drei und unter zählen gleichzeitig zu den absoluten Spitzenverdienern.

Auch die fünftplatzierten Polizisten konnten Skandale wie der im Landkreis Rosenheim offenbar wenig anhaben: Von ihnen haben 86 Prozent der Bevölkerung ein positives Bild – zwei Prozent mehr als bei der letzten Erhebung. Allerdings gibt es in dieser Berufsgruppe auch verständnisvolle Beamte, die beispielsweise Pfandflaschen zur Schuldenbegleichung akzeptieren, wie der Lawblogger Udo Vetter unlängst schilderte. Auf den Plätzen sechs bis zehn folgen nacheinander Piloten, Richter, Müllmänner, Hochschulprofessoren und die – verglichen mit ihrem Bild in den Medien - überraschend gut angesehenen Lehrer, deren Arbeit 73 Prozent der Bevölkerung zu schätzen wissen. Offenbar liegt dies auch daran, dass man den Studienrat, der mit 56 Prozent deutlich weniger Ansehen genießt, getrennt abgefragt hat.

Im Mittelfeld finden sich Techniker, Lokführer, Dachdecker, Lebensmittelkontrolleure, Unternehmer, Journalisten, Steuerberater und EDV-Sachbearbeiter. Briefträger, Soldaten und Anwälte, die sich ebenfalls dort tummeln, leiden augenscheinlich stärker unter schwarzen Schafen in ihrer Branche als Polizisten und Pfleger. Zu den am schlechtesten angesehenen Erwerbstätigkeiten zählen erwartungsgemäß Politiker (19 Prozent), Steuerbeamte (32 Prozent), Beamte an sich und Bankangestellte (jeweils 36 Prozent). Gewerkschaftsfunktionäre sind mit einem Wert von 30 Prozent noch etwas schlechter angesehen als Manager, die es auf 29 Prozent bringen. Noch größere Imageprobleme als Manager, Gewerkschaftsfunktionäre und Politiker haben in Deutschland nur noch Mitarbeiter von Telekommunikationsunternehmen, Angestellte von Werbeagenturen und Versicherungsvertreter.