Zypern: Too big to fail

Bundestag stimmt mit großer Mehrheit dem Rettungspaket für Zypern zu

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Auch Zypern scheint der üblichen Logik der Bankenrettung zu folgen. Wenn man Zypern im Regen stehe lasse, so die Argumentation der Bundesregierung, dann würde die Stabilität der Eurozone gefährdet. Bundesfinanzminister führte die bekannte Ansteckungsgefahr an.

Die Opposition kritisierte zwar das Vorgehen, mit Ausnahme der Linkspartei, die gegen das als Bankenhilfe bezeichnete Rettungspaket stimmte, wollte aber wieder kein Spielverderber sein und trug das Rettungspaket wie gewohnt mit. 487 Abgeordnete stimmten für das Rettungspaket in Höhe von 9 Milliarden aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), eine Milliarde will der Internationale Währungsfonds beisteuern. 102 Abgeordnete stimmten dagegen, 13 enthielten sich. Der Gouverneursrat wird am 24. April darüber entscheiden. Dass der Finanzbedarf Zyperns durch Restrukturierung des zyprischen Bankenwesens und der Beteiligung der Anleger auf 10 Milliarden Euro begrenzt werden kann, dürften freilich nur die Wenigstens wirklich glauben.

Durch den Ausfall von Zypern erhöhte sich die deutsche Haftung nach dem EFSF-Rahmenvertrag von 29,07 auf 29,13 Prozent. Bis auf die Linken stimmten auch hier alle dafür. Auch eine Verlängerung der Kreditlaufzeiten für Portugal und Irland erhielt eine breite Unterstützung.