Erste von Menschen verursachte Klimaerwärmung in der Steinzeit

Weil der Landverbrauch der Menschen durch extensives Roden und Verbrennen sehr viel höher als jetzt war, sollen die Menschen vor 8000 Jahren bereits Geoengineering betrieben haben,

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Man würde gemeinhin annehmen, dass der Landverbrauch der Menschen heute viel höher ist als vor Tausenden von Jahren, da damals nur vergleichsweise wenige Menschen sich – vielleicht auch noch naturnah – ernährt haben. Entsprechend gering würde man wohl auch die von Menschen verursachten CO2-Emissionen ansetzen.

Klimaforscher William Ruddiman von der University of Virginia und Erle Ellis von der University of Maryland-Baltimore County gehen allerdings in einer von der Fachzeitschrift Quaternary Science Reviews vorab veröffentlichten Studie davon aus, dass der Landverbrauch pro Kopf in der Steinzeit früher sehr viel größer gewesen ist. Die Menschen brauchten bis zu 90 Prozent mehr Land, um Lebensmittel zu gewinnen.

Der Grund ist, dass die Menschen vermutlich auf die wenig effektive Methode Roden und Brennen setzten, die gleichzeitig große Mengen an CO2 an die Atmosphäre emittiert. Auf der Erde des niedergebrannten Waldes bauten sie ihre Pflanzen an und zogen bald darauf wieder weiter, um ein weiteres Stück Wald niederzubrennen. Möglicherweise haben bereits die wenigen Menschen damit eine Art Geoengineering praktiziert und eine Klimaerwärmung eingeleitet, die heute ihren Höhepunkt erreicht. Erst als die Menschen mehr wurden und es weniger Land zum Bebauen gab, haben die Menschen Techniken für eine intensivere und längerfristigere Nutzung des Landes entwickelt.

Jetzt würde trotz einer explodierten Weltbevölkerung immer weniger Land pro Kopf für die Ernährung bewirtschaftet, weswegen teilweise die Wälder in Ländern wie den USA und Kanada, in Europa, Russland und sogar in Teilen Chinas wiederkehren. Die Wissenschaftler glauben, dass bislang die Klimamodelle nicht von korrekten Annahmen ausgehen, weil sie die frühen anthropogenen Folgen für die Kimaerwärmung nicht berücksichtigen würden, sondern meist davon ausgingen, dass erst mit der Industriellen Revolution und dem Bevölkerungswachstum das unbeabsichtigte Geoengineering eingesetzt habe.

Schon vor drei Jahren hatte der jetzt emeritierte Ruddiman die provokative These aufgestellt, dass die in der Steinzeit von Menschen verursachte Klimaerwärmung den Eintritt einer neuen fälligen Eiszeit seit den letzten 8000 Jahren verhindert haben könnte.